18:20

Wegen der seit über zwei Wochen anhaltenden Trucker-Proteste in Kanada hat die Provinz Ontario den Notstand ausgerufen. Ontarios Ministerpräsident Doug Ford kündigte am Freitag Massnahmen zur Beendigung der Blockaden unter anderem in der kanadischen Hauptstadt Ottawa und an einer wichtigen Grenzbrücke nach Detroit an. Dazu gehörten Geldstrafen von umgerechnet bis zu 70'000 Euro und ein Jahr Gefängnis gegen die Demonstranten. Ausserdem könnten den Lastwagenfahrern die Lizenzen entzogen werden. Einsatzkräfte würden zum Schutz wichtiger Strassen, Flughäfen, Häfen und anderer Infrastruktureinrichtungen abgestellt.

Die Proteste gegen die Corona-Politik der kanadischen Regierung hatten sich zuletzt auf Wirtschaft und Grenzverkehr des Landes zu ausgewirkt, nachdem Trucker über Tage eine Brücke zwischen der Stadt Windsor und Detroit blockiert hatten. Über die Ambassador Bridge fliessen 25 Prozent des kanadisch-amerikanischen Güterverkehrs. 

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18:10

Belgien erlaubt von kommenden Freitag an die Wiedereröffnung von Nachtclubs. Zudem dürfen Kneipen länger offen bleiben und die Zahl der Gäste pro Tisch wird nicht mehr begrenzt. Erlaubt werden auch Konzerte mit stehendem Publikum. Zudem wird die Maskenpflicht in der Grundschule gestrichen.

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17:40

In Frankreich haben sich Autofahrer in Konvois am Freitag Paris genähert, um gegen die Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zu protestieren. Mit Tausenden Polizisten im Einsatz und Kontrollen an den Mautstationen wollten die Behörden verhindern, dass die als "Freiheitskonvois" getaufte Protestfahrt aus mehreren Städten bis in die Hauptstadt hineingelangt.

Vorbild sind die zahlreichen Lkw-Fahrer, die seit über zwei Wochen das Zentrum der kanadischen Hauptstadt Ottawa blockieren und gegen Impfbestimmungen protestieren. Zugleich sind die Konvois zwei Monate vor der Präsidentenwahl in Frankreich ein Sammelbecken für Kritiker der Regierung und des Präsidenten Emmanuel Macron: Gegner der Corona-Auflagen, aber auch Reste der Gelbwesten-Bewegung von 2018/1019 und Rechtsextreme.

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16:50

Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach warnt vor seiner Ansicht nach zu weitgehenden Lockerungen der Corona-Massnahmen. Man erwarte den Höhepunkt der Omikron-Welle Mitte bis Ende Februar, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin.

Es gebe "keinen Raum für massive Lockerungen zu diesem Zeitpunkt". Überzogene Lockerungen würden die Pandemie nur verlängern. Dies spreche nicht gegen massvolle Schritte, die bei der Bund-Länder-Runde am 16. Februar beschlossen werden sollen.

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16:20

Der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan ist von seiner Corona-Erkrankung genesen und hat einen öffentlichen Auftritt absolviert, dies berichtet das "SRF". Er habe kaum Symptome verspürt. Seine Ehefrau habe die Krankheit aber noch nicht überstanden. 

Gemäss eigenen Angaben ist Erdogan fünfmal geimpft: Zweimal mit dem chinesischen Impfstoff Sinovac und dreimal mit Biontech/Pfizer.

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15:15

Auch wenn vieles auf die Lockerung der Massnahmen hindeutet, bleibt die Lage in den Spitälern angespannt, wie der Berufsverband der Pflegefachpersonen (SBK) mitteilte. Das Pflegepersonal ist durch die Pandemie erschöpft und nun sind die Spitäler daran, aufgeschobene Eingriffe nachzuholen.

Im Vergleich zur Vorjahresperiode waren gemäss Jobradar im vierten Quartal des vergangenen Jahrs 12'300 Pflegestellen offen und damit 1000 mehr als im Schlussquartal 2019, dem Jahr vor der Pandemie. Um die Pflegequalität zu halten, müsse die Arbeitgeberseite mehr zur Unterstützung des vorhandenen Personals tun.

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13:55

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft Berichte über Störungen bei der Menstruation nach der Verabreichung der mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna. Dabei gehe es um starke Blutungen oder das Ausbleiben der Periode, teilt die EMA mit. Es sei nicht klar, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen Impfung und den Problemen gebe. Man bewerte dazu verfügbare Daten und Informationen, wie etwa Berichte von Patienten und Medizinern, klinische Studien und Fachliteratur.

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 22'221 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Freitag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 24'724. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 26'319, vor einer Woche bei 33'356. Zudem wurden 137 neue Spitaleinweisungen und 18 neue Todesfälle gemeldet. Bislang sind 68,52 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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11:55

Das deutsche Gesundheitsministerium sieht ein Abflachen der Omikron-Welle, will aber keine Entwarnung geben. Man schliesse sich der Einschätzung des Robert-Koch-Instituts an, dass der Höhepunkt der fünften Welle noch nicht ereicht sei, sagt ein Sprecher des Ministeriums. Er verweist darauf, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in einigen Bundesländern zwar sinke, in anderen aber weiter steige. Am Freitag hatte das RKI im Vergleich zur Vorwoche eine geringere Zahl an Neuinfektionen gemeldet.

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09:00

Trotz weitreichender Lockerungen von Corona-Regeln haben britische Pubs erneut deutlich weniger Bier verkauft als vor der Pandemie. 2021 seien fast 1,5 Milliarden Pints (1 Pint entspricht 0,568 Liter) Bier weniger über die Tresen gegangen als 2019, also im Jahr vor Beginn der Pandemie, teilte der Branchenverband British Beer and Pub Association am Freitag mit. Das entspreche einem Minus von 38 Prozent oder 5,7 Milliarden Pfund. 2020 lagen die Verkäufe noch 55 Prozent unter dem Vor-Pandemie-Niveau.

"Jedes unverkaufte Pint ist eine deutliche Erinnerung daran, wie die Covid-Beschränkungen unsere Branche und die Gemeinschaften, deren Herz unsere Pubs sind, durcheinander geschüttelt haben", sagte BBPA-Chefin Emma McClarkin. Zwar müssen in Pubs und Restaurants seit Mitte Juli 2021 keine Masken mehr getragen werden. Und längst erinnern die Szenen aus dicht besetzten Kneipen an die Zeit vor Corona. Doch in der ersten Jahreshälfte galten teils noch strenge Abstandsregeln. Biergärten durften erst im April wieder öffnen.

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07:15

Der Präsident der Konferenz der Gesundheitsdirektorenkonferenz, Lukas Engelberger, erwartet "einen ersten wichtigen Schritt" bei der Lockerung der Corona-Massnahmen bereits in der nächsten Woche. "Der zweite wird gegebenenfalls einige Wochen später folgen". Engelberger befürwortet eine schrittweise Öffnung. "Aus sozialer oder psychologischer Sicht ist diese Lösung besser", sagte er in einem Interview, das am Freitag von den französischsprachigen Zeitungen der Mediengruppe Tamedia verbreitet wurde. Wenn alles auf einmal geöffnet werde , entstehe der Eindruck, die Pandemie sei vorbei.

Doch derzeit sei ein Drittel der Tests in der Schweiz positiv und täglich würden etwa 15 Todesfälle registriert, sagt der Basler Gesundheitsminister. "Wir müssen verhindern, dass die Zahlen wieder ansteigen". Mit etwas Vorsicht könne man die Auswirkungen der Erleichterungen beobachten und "wenn nötig zu reagieren".

Sämtliche Zentralschweizer Kantonsregierungen hatten den Bundesrat Anfang der Woche aufgefordert, die Coronamassnahmen in einem Schritt am 17. Februar aufzuheben. Am Mittwoch hat sich auch der Luzerner Regierungsrat für diese Variante der Konsultation des Bundesrats ausgesprochen. Die meisten anderen Kantone sind vorsichtiger.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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06:30

Das Bundeamt für Gesundheit (BAG) hat seit Pandemiebeginn 2'515'418 laborbestätigte positive Coronavirus-Tests registriert. Das ist dem Dashboard des BAG zum Coronavirus zu entnehmen. Pro 100'000 Einwohner/innen sind dies 28'882 Fälle. Gemessen hat das BAG ab dem 24. Februar 2020.

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05:00

Das Robert-Koch-Institut(RKI) meldet 240'172 Positiv-Tests binnen 24 Stunden in Deutschland. Das sind 8666 Fälle weniger als am Freitag vor einer Woche, als 248'838 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen neuen Höchstwert von 1472,2 verglichen mit 1465,4 am Vortag. 226 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 119.679. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als zwölf Millionen Corona-Tests positiv aus.

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04:00

US-Präsident Joe Biden kann sich vorstellen, die Maskenpflicht für Kinder wegen der bevorstehenden Impfzulassung für Kleinkinder unter fünf Jahren bald fallen zu lassen. In einem Interview mit dem amerikanischen TV-Sender NBC News erklärt er, dass immer mehr Kinder geimpft werden und deswegen geschützt sind: "Je mehr Schutz sie haben, desto weniger ist es wahrscheinlich notwendig, die Masken zu tragen." Der amerikanische Präsident hält es allerdings für zu verfrüht, die Maskenpflicht ganz aufzugeben.

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03:30

Arbeitgeberverbände in Deutschland lehnen die Kontrolle der Coronavirus-Impfungen bei ihren Mitarbeitern im Falle einer allgemeinen Impfpflicht strikt ab. "Der Staat darf seine Kontrollpflichten nicht auf Dritte übertragen", sagt der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" zufolge. Eine Impfpflicht müsse unbürokratisch und praktikabel sein.

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01:30

Das Corona-Mittel Novavax erweist sich in einer Studie mit Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren zu 80 Prozent wirksam nach der Gabe von zwei Dosen. Die Ergebnisse stammten aus der Zeit, als die Delta-Variante in den USA dominant gewesen sei, teilt der Vakzin-Hersteller mit. Die Tests hätten zwischen Mai und September stattgefunden. Bei Erwachsenen soll der Impfstoff früheren Studien zufolge eine Wirksamkeit von über 90 Prozent besitzen.

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00:30

Die niederländische Regierung will die meisten Corona-Beschränkungen noch im Februar aufheben. Ab dem 18. Februar dürften Bars und Restaurants bis 1 Uhr nachts geöffnet bleiben, teilt Gesundheitsminister Ernst Kuipers mit. An öffentlichen Plätzen müssten die Bürger Ende des Monats keinen Abstand mehr halten. Touristen müssten aber noch einen Impfnachweis erbringen oder ein negatives Testergebnis vorweisen. Theater dürften wieder mit voller Kapazität öffnen. Für Nachclubs müssten negative Tests vorgezeigt werden.

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00:00

Der Bund hat zusätzliche 2000 Packungen eines Medikaments gegen Covid-19 reserviert. Das Allergiezentrum erhält in letzter Zeit viele Anfragen wegen Nesselfiebers nach der Auffrischungsimpfung. 

Die ganze Meldung lesen Sie hier.

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Beim Klick auf die Grafik erscheint der Covid-19 Vaccination Tacker von Reuters, der die Impfquoten weltweit dokumentiert.

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Beim Blick auf die Grafik erscheint die Übersicht von der Johns-Hopkins-Universität zur weltweiten Fallzahlen-Entwicklung.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)