"Der Wahlsieg von Herrn Trump ist vor allem der Ausdruck der Unzufriedenheit mit dem Establishment", sagte Christoph Blocher, Vordenker der rechtskonservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) am Mittwoch zur Nachrichtenagentur Reuters. "Das unerwartete Ergebnis von einem ganz anderen Typ, einem anderen Stil, einem neuen Ausdruck, der muss den Regierenden zu denken geben auf der ganzen Welt."

Der Republikaner Trump hatte sich in der hart umkämpften US-Präsidentschaftswahl gegen seine favorisierte demokratische Konkurrentin Demokratin Hillary Clinton durchgesetzt.

Auch in Europa zeige sich die Unzufriedenheit der Wähler, etwa im Votum der Briten für das Ausscheiden ihres Landes aus der Europäischen Union (EU) oder dem Aufstieg der rechtspopulistische AfD in Deutschland. In der Schweiz sei es die Beschränkung der Zuwanderung.

"Wenn die Politiker in Bern jetzt diese Volksstimmung gegen die Masseneinwanderung wieder nicht ernst nehmen wollen, dann führt das eben zu Erschütterungen wie in Amerika", erklärte Blocher. "Da müssen ihnen ja die Augen aufgehen, weil sie merken, man kann nicht einfach gegen einen Grossteil der Bevölkerung politisieren."

Die Schweiz sucht mit einer neuen Volksabstimmung zum Reizthema Zuwanderung einen Ausweg aus dem bereits fast drei Jahre dauernden Konflikt mit der EU. Bis April will der Bundesrat einen entsprechenden Vorschlag präsentieren. Die Schweizer Wähler hatten 2014 die von der SVP vorgeschlagene drastische Drosselung des Zuzugs knapp gutgeheissen.

(Reuters)