Der "Hang Seng TECH Index" hat seinen Vormarsch am Dienstag auf über 5 Prozent ausgeweitet und den diesjährigen Kursverlust auf 29 Prozent vermindert. Dieses Aufbäumen erfolgte, nachdem der Index über fünf Wochen hinweg stark korrigiert hatte. Bereits am Montag hatte der Index zugelegt.

Die Aktien von Tencent, Chinas grösstem Unternehmen nach Marktwert, stiegen am Dienstag sogar um 8 Prozent, während sein Rivale Alibaba 6 hinzugewann. JD, ein chinesischer E-Commerce-Riese, stieg um 12 Prozent auf den höchsten Wert seit dem 29. Juli, nachdem der am Montag vermeldete Zweitquartalsumsatz die Analystenschätzung übertroffen hatte.

Das starke Ergebnis von JD überzeugte am Montag auch die Tech-Investorin Cathie Wood zu einem Einstieg in diesen Titel. Der Kauf durch die von Cathie Wood gegründete und geführte Ark Invest erfolgte, nachdem die technologiefokussierte und global ausgerichtete Investmentfirma ihre China-Bestände in den letzten Monaten auf fast null reduziert hatte.

Zum positiven Sentiment trug ebenso bei, dass Tencent am Montag 230'000 seiner eigenen Aktien zurückkaufte. Dies hat sicherlich auch den Fondsmanager Hugh Young von Aberdeen Standard erfreut. Dieser sagte Anfang August, dass seine Firma Tencent in der Schwäche gekauft hatte.

Schnäppchenjäger sehen attraktive Bewertungen

Es gibt zwar keinen Hinweis darauf, dass China sein regulatorisches Durchgreifen abschwächen wird. Das Fehlen bedeutender neuer Initiativen in den letzten Tagen hat jedoch dazu beigetragen, Schnäppchenjäger anzuziehen. Investoren orientieren sich dabei auch an technischen Charts. Diese deuten darauf hin, dass sich der Hang Seng TECH Index im überverkauften Terrain befindet.

"Wir sehen viele Aktivitäten von Schnäppchenjägern, insbesondere starke Käufe von Tencent und Alibaba", sagte Jackson Wong vom Vermögensverwalter Amber Hill Capital. "Unternehmen, die am stärksten gefallen sind und sich mit soliden Fundamentaldaten bewährt haben, werden die Erholung anführen."

Zudem ist der regulatorische Druck nichts Neues. Dieser erfolge in China "alle drei, vier, fünf Jahre. Die Märkte haben sich jeweils sehr schnell erholt und erreichten alsobald neue Höhen", sagte MSCI-Chef Henry Fernandez gegenüber Bloomberg Television.

(Bloomberg/cash)