Ein Forschungsteam der Universität Freiburg analysierte dafür die Daten aus der Lotterie für Aufenthaltsbewilligungen in Liechtenstein, wie die Hochschule am Donnerstag mitteilte. In dieser Lotterie werden zweimal im Jahr zufällig ausländische Arbeitskräfte ausgewählt, die dann das Recht erhalten, nach Liechtenstein zu ziehen. Voraussetzung ist, dass sie bereits über einen Arbeitsvertrag in Liechtenstein verfügen.
Auswertung der Jahre zwei bis zwölf nach dem jeweiligen Lotterieentscheid zeigte dabei deutliche Ergebnisse: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person während der nächsten Jahre in Liechtenstein arbeitet, erhöht sich um ungefähr 25 Prozentpunkte, wenn sie eine Aufenthaltsbewilligung erhält. Ausserdem ist der Beschäftigungsgrad durchschnittlich um etwa 20 Prozent höher. Mit einer Aufenthaltsbewilligung arbeiten die Menschen also mehr und länger.
Auf die Schweiz übertragbar
Die Gründe für diesen positiven Effekt sind laut der Studie offen. Auf Basis anderer Studien könne jedoch vermutet werden, dass insbesondere eine vorteilhafte Besteuerung und kürzere Pendelzeiten wichtige Faktoren für die Bewerbung um eine Aufenthaltsbewilligung sind. Auch für Personen aus dem nahen Ausland.
Da Liechtenstein durch seine geringe Grösse eine besondere Ausgangslage habe - 56 Prozent der im Land Arbeitstätigen pendeln jeden Tag über die Grenze - seien die Resultate insbesondere auf die Grenzregionen in der Schweiz übertragbar.
Die Forscherinnen und Forscher analysierten die Daten von 350 Personen, die zwischen 2006 und 2016 in der Lotterie gewannen sowie von 2795 Personen, die nicht gezogen wurden.
(AWP)