Die Armee habe im Frühling 2020 im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) 1047 Kits mit je 1000 PCR-Tests gekauft, sagte Armeesprecher Stefan Hofer auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er bestätigte damit einen Bericht der "NZZ am Sonntag". Die Kosten dafür beliefen sich auf rund 16,7 Millionen Franken.

Im März und April dieses Jahres lief für die meisten dieser Test das Verfalldatum ab. PCR-Tests sind wegen ihrer chemischen Bestandteile nicht unbegrenzt haltbar.

Im Januar habe das Bundesamt für Gesundheit beschlossen, das Lager aufzulösen, sagte Hofer. Die Armeeapotheke habe darauf Kontakt mit Labors aufgenommen und innerhalb von drei Monaten 300 Kits, also 300'000 Tests, verkauft, jedoch nur zu zehn Prozent des Einkaufpreises. Dafür konnte der Bund gemässder Zeitung drei Millionen Franken einnehmen.

740'000 PCR-Tests blieben in den Lagern und haben in diesen Tagen ihr Ablaufdatum überschritten. Der Bund muss demnach die Kosten für die Notreserve abschreiben, also rund 13,7 Millionen Franken. Ob die Tests vernichtet werden, ist laut Hofer noch offen. Es werde geprüft, ob einzelne Komponenten noch verwendet werden könnten.

Das BAG teilte unterdessen auf Anfrage mit, dass die Positivitätsrate nicht mehr Teil der Richtwerte für die Beurteilung der pandemischen Lage ist. Die Behörde bestätigte damit einen Bericht des "SonntagsBlick". Die Richtwerte dienen als Grundlage für Entscheide des Bundesrats über Lockerungen oder Verschärfungen von Massnahmen. Mit den Selbst- und Massentests werden jedoch nur noch die positiven Fälle gemeldet, was die Positivitätsrate verzerrt.

(AWP)