Der Verkauf der MV Agusta-Anteile erfolge zu einem Unternehmenswert im «mittleren zweistelligen Millionenbereich», teilte Pierer am Freitag mit. Die Transaktion, die noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden muss, soll im ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen sein.

KTM hatte im November 2022 im Rahmen einer Kapitalerhöhung einen Anteil von 25,1 Prozent MV Agusta gekauft. Im Frühling 2024 hatte die Pierer-Tochter dann mit der vorzeitigen Ausübung einer Option den Anteil auf 50,1 Prozent erhöht.

Finanzielle Schieflage

Pierer Mobility befindet in einer finanziellen Schieflage. Ende November musste die Gruppe beim zuständigen Amtsgericht einen Insolvenzantrag für KTM stellen und beantragte ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung. Die Motorradmarke habe mit hohen Lagerbeständen und geringer Nachfrage zu kämpfen, hiess es damals.

Anfang der Woche hatten die Pierer-Aktionäre an einer ausserordentlichen Generalversammlung den Weg für eine Kapitalerhöhung zur Refinanzierung der Schulden freigemacht. Dabei räumten sie dem Verwaltungsrat auch das Recht zur Ausgabe von Finanzinstrumenten wie Wandelschuldverschreibungen, Gewinnschuldverschreibungen und Genussrechten ein.

Zudem hatte Pierer massive Einschnitte in der Produktion vorgenommen. Laut früheren Meldungen sind davon rund die Hälfte der weltweit 6000 Stellen betroffen, 700 davon bei KTM. 2024 seien bereits über 1800 Angestellte entlassen worden.

tp/

(AWP)