Die Gläubiger sollen nun eine Barquote in Höhe von 30 Prozent ihrer Forderungen durch eine Einmalzahlung (Kassaquote) erhalten, teilte Pierer Mobility am Dienstag mit. Für die Erfüllung der Quote muss die KTM AG einen Betrag in Höhe von 548 Millionen Euro bis längstens am 23. Mai 2025 beim Sanierungsverwalter hinterlegen.

Danach werde das Gericht Anfang Juni 2025 den Sanierungsplan bestätigen und nach Eintritt der Rechtskraft sei das Sanierungsverfahren der KTM AG beendet. Bei einer Ablehnung des Sanierungsplans und der Konkurseröffnung wäre nach Zerschlagung der KTM-Gruppe dagegen lediglich eine Quote von 15 Prozent zu erwarten gewesen.

Damit die Produktion schrittweise ab Mitte März 2025 wieder hochgefahren werden könne, würden der KTM AG aus dem erweiterten Aktionärskreis finanzielle Mittel in Höhe von 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mit der Zustimmung zum Sanierungsplan werde dieser Betrag nun der KTM AG zugeführt, damit die Kosten für die phasenweise Wideraufnahme der Produktion im Monat März 2025 gedeckt werden könnten. Die geplante Vollauslastung der vier Produktionslinien im Einschichtbetrieb soll innerhalb von drei Monaten erreicht werden.

Rund 800 Millionen nötig

«Zur Finanzierung der Kassaquote und der weiteren Produktion benötigt die Gruppe frisces Kapital in Höhe von rund 800 Millionen Euro», schrieb Pierer in einem weiteren Communiqué. Um diesen Prozess «strukturiert, transparent und im Sinne aller Stakeholder effizient durchzuführen», sei die Citigroup mit der Begleitung dieses Investmentprozesses beauftragt worden.

«Ich bin heute dankbar und glücklich. KTM ist back on track», erklärte Pierer Mobility-Chef Gottfried Neumeister. «Unsere Mitarbeiter haben in den letzten drei Monaten alles dafür gegeben, damit das Rennen weitergehen kann. Wir haben heute ein wichtiges Kapitel abgeschlossen.»

An der Schweizer Börse waren die Aktien von Pierer Mobility am Dienstag ab Handelsbeginn ausgesetzt. Kurz nach 14.20 Uhr wurde der Handel wieder aufgenommen. Der Kurs schnellte danach um 11,1 Prozent auf 21,00 Franken nach oben.

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(AWP)