Im zweiten Quartal kletterte der Umsatz um 52 Prozent auf 444,3 Millionen Franken. Auf Basis konstanter Wechselkurse lag das Plus sogar bei 60 Prozent. "Wir sehen weltweit trotz der schwierigen makroökonomischen Bedingungen eine anhaltend hohe Nachfrage", sagte Co-CEO und Finanzchef Martin Hoffmann im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. "Von einer Verschlechterung der Konsumentenstimmung spüren wir bis anhin nichts."
Keine Preisnachlässe
Die Verkäufe legten über alle Regionen, Produktkategorien und Absatzkanäle hinweg weiter zu. "Vor allem die neuen Modelle im Running-Bereich wurden sehr gut aufgenommen und auch die Nachbestellungen unserer Retail-Partner sind stark", so Hoffmann. Unterstützt habe auch der weitgehende Verzicht auf Rabatte. "Als Premium-Marke setzen wir auf Preisstabilität und wollen auch künftig von Discounts absehen."
Auch bei den operativen Gewinnzahlen hat das Unternehmen einen weiteren Schritt nach vorne gemacht: So war der bereinigte operative Gewinn auf Stufe EBITDA mit 62,7 Millionen Franken fast doppelt so hoch wie in der Vorjahresperiode. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich dabei unter anderem auch der Wegfall der teuren Luftfracht-Transporte ausbezahlt.
Währungen belasten
Einziger Wermutstropfen im Quartalsergebnis ist der negative Währungseinfluss und insbesondere die Dollar-Schwäche. So verblieb unter dem Strich im zweiten Quartal ein Reingewinn von lediglich 3,3 Millionen Franken. In der Vorjahresquartal waren es noch fast 50 Millionen Franken gewesen.
On zeigt sich von diesem Gewinneinbruch allerdings wenig beeindruckt. "Die Belastung des Gewinns durch unrealsierte Währungsverluste ist ein rein buchhalterischer Effekt", erklärte der Finanzchef. Vorkehrungen zur Absicherung gegen das Wechselkursrisiko seien bis jetzt noch nicht getroffen worden, allerdings würden entsprechende Massnahmen laufend geprüft.
Prognosen erhöht
Mit Blick nach vorne zeigt sich das Unternehmen, an dem auch der ehemalige Tennisspieler Roger Federer beteiligt ist, weiterhin optimistisch. Unter anderem soll der bis anhin für On noch wenig bedeutsame chinesische Markt gezielt bearbeitet werden. "Wir haben bereits eigene kleinere Läden in China, wollen diese nun aber mit grösseren Flagship-Stores ergänzen". Mittelfristig sieht Hoffmann neben Japan und Australien, wo On bereits vertreten ist, auch in Südkorea "grosses Potenzial."
Im weiteren Jahresverlauf will On seinen Rekordlauf denn auch weiter fortsetzen und passt seinen Ausblick erneut nach oben an. Neu gilt die Zielgrösse von 1,76 Milliarden (zuvor 1,74 Milliarden), wobei der negative Währungseffekt bereits berücksichtigt sei. "Zum heutigen Wechselkurs wäre das ein Umsatz von mehr als 2 Milliarden US-Dollar", so Hoffmann. On will zudem weiterhin eine Bruttogewinnmarge und eine bereinigte EBITDA-Marge von 58,5 bzw. 15,0 Prozent erreichen.
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