US-Präsident Donald Trump hat eine weitere Eskalation in seiner Handelspolitik angekündigt. Er werde am Montag Zölle von 25 Prozent auf alle Stahl- und Aluminium-Einfuhren in die USA ankündigen, sagte er zu Reportern an Bord der Regierungsmaschine Air Force One. Analysten sagten dazu in ersten Reaktionen:

Moritz Schularick, Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IFW)

«Die neue Bundesregierung wird vom ersten Tag an in aussenwirtschaftlich stürmischen Gewässern navigieren müssen. Die Antwort auf die aussenwirtschaftlichen Herausforderungen kann nur europäisch sein. Gemeinsam hat die EU eine starke Marktmacht, die eingesetzt werden kann, um handelsbeschränkenden Massnahmen entgegenzuwirken und einen fairen internationalen Wettbewerb zu ermöglichen. Aber nur ein starker EU-Binnenmarkt schafft Augenhöhe mit den USA und China.

Die Wiederwahl von Donald Trump und seine geplanten Importzölle stellen die transatlantischen Handelsbeziehungen vor grosse Herausforderungen. Die EU muss geschlossen auftreten, gezielte Gegenmassnahmen ergreifen und auch höhere Investitionen in Verteidigung in Europa sollten Teil der strategischen Antwort auf die unberechenbare Handelspolitik von Trump sein.»

Jürgen Molnar, Robomarkets:

«Nach Trumps Ankündigung von neuen Zöllen auf importiertes Aluminium und Stahl könnte man meinen, die Börsen hätten sich an diese Hiobsbotschaften über das Wochenende bereits gewöhnt. Zur Abwechslung beginnt die neue Handelswoche mal ruhig – Zeit für eine kleine Verschnaufpause auch am deutschen Aktienmarkt. Die Angst vor einem weltweiten Handelskrieg lässt Investoren den sicheren Hafen Gold ansteuern.»

Robin Winkler, Deutschland-Chefökonom Deutsche Bank: 

«Auch wenn die US-Zusatzzölle von 25 Prozent auf Einfuhren aus Mexiko und Kanada erst einmal bis zum 4. März aufgeschoben sind, könnten weitere Ankündigungen, auch gegenüber der EU, weiter für Volatilität und Unsicherheit sorgen. China hat auf die neuen US-Massnahmen unter anderem mit einer Anhebung seiner Zölle um 10 bis 15 Prozent auf Importe aus den USA reagiert.»

(Reuters)