Kurz nach der Börseneröffnung steigen die Aktien des Industriekonzerns OC Oerlikon 8,7 Prozent auf 4,18 Franken. Das ist der höchste Stand seit Oktober des vergangenen Jahres. Das Unternehmen hatte am Dienstagmorgen über den Geschäftsgang des Jahres 2024 berichtet.

Der Umsatz von OC Oerlikon schrumpfte um knapp 12 Prozent auf 2,37 Milliarden Franken, blieb damit aber noch im Rahmen der Analystenerwartungen.

Der Auftragseingang sank um 3,5 Prozent auf ebenfalls 2,37 Milliarden. Unter Ausklammerung von Konsolidierungs- und Währungseffekten nahm der Umsatz organisch um 10,1 Prozent ab, wie der Industriekonzern am Dienstag mitteilte.

Von den beiden Divisionen musste insbesondere Polymer Processing mit einem organischen Minus von 23 Prozent auf 875 Millionen Federn lassen, was nach dem Einbruch beim Auftragseingang im Jahr 2023 nicht sehr überraschend kam. Der Auftragseingang reduzierte sich hingegen im Gesamtjahr nur noch um gut 2 Prozent und nahm im vierten Quartal gar zu.

Bekanntlich will Oerlikon diese auf den Textilmarkt ausgerichtete Division abspalten. In diesem Abspaltungsprozess sieht Oerlikon gemäss der aktuellen Mitteilung einen «wichtigen Meilenstein» erreicht. So wird die Division seit Januar 2025 als Tochtergesellschaft unter dem Namen «Barmag» geführt. Oerlikon sieht «gute Fortschritte bei der Evaluierung verschiedener Optionen in den nächsten 12 bis 24 Monaten».

Die Division Oberflächentechnologie (Surface Solutions) büsste beim Umsatz organisch 0,1 Prozent auf 1,50 Milliarden und blieb damit praktisch stabil. Der Bestellungseingang lag 1,6 Prozent unter dem Vorjahr. Diese Division macht künftig das Geschäft von Oerlikon aus, zusammen mit dem aus dem Textilmaschinengeschäft herausgelösten Bereich HRSflow.

Operative Marge eine Spur höher

Der rückläufige Umsatz drückte auch auf den operativen Gewinn: Dieser ging im Vergleich zum Umsatz allerdings etwas weniger stark zurück. Der operative Betriebsgewinn (EBITDA) reduzierte sich um 11,6 Prozent auf 393 Millionen Franken, womit die entsprechende Marge um 0,1 Prozentpunkte auf 16,6 Prozent anstieg. Mit diesem Wert erfüllte Oerlikon die Erwartungen.

Der Reingewinn konnte derweil auf 72 Millionen Franken mehr als verdreifacht werden. Indes hatten Analysten mit 82 Millionen Franken gerechnet. Im Jahr davor war der Reingewinn noch von Sonderkosten im Zusammenhang mit der Optimierung von Standorten in Deutschland belastet worden, was nun 2024 nicht mehr der Fall war.

Die Dividende soll unverändert 0,20 Franken je Aktie betragen. Mit den vorgelegten Zahlen hat Oerlikon die Schätzungen der Analysten gemäss AWP-Konsens bei Umsatz und Betriebsgewinn übertroffen, beim Auftragseingang in etwa erreicht.

Für 2025 rechnet Oerlikon mit einem stabilen oder leicht wachsenden organischen Umsatz sowie einer operativen EBITDA-Marge im Bereich von rund 15,5 Prozent.

(AWP)