Am Mittwoch gibt es sowohl positive als auch negative Kommentare zum Nahrungsmittelkonzern Nestlé. Am Morgen legten die Titel zuerst bis zu 0,8 Prozent zu, ehe diese am Mittag ins Minus drehten. Bis um 14:15 Uhr verlieren die Valoren 0,4 Prozent auf 74,68 Franken, womit sie nach wie vor nicht allzu weit vom Jahres- bzw. Mehrjahrestief (73,04 Fr.) notieren. Der Leitindex SMI notiert 0,1 Prozent tiefer.
Während sich Jefferies mit einer Abstufung auf «Underperform» in das Lager der Skeptiker einreiht, sieht Exane BNP Paribas die Erwartungen mittlerweile als zu pessimistisch an und erhöht die Einschätzung auf «Outperform» von «Underperform» mit erhöhtem Kursziel von 89 (80) Franken. Der zuständige Analyst sieht die Titel nach dem starken Kursrückgang im vergangenen Jahr mittlerweile als «extrem günstig bewertet» an. Damit befindet er sich in guter Gesellschaft, denn unter anderem sehen auch die ZKB («Übergewichten»), Goldman Sachs, HSBC oder Kepler (alle «Buy») die Titel wieder positiver.
Jefferies ist mit seiner Skepsis aber auch nicht allein auf weiter Flur. Neben einer möglicherweise ausbleibenden Dividendenerhöhung sehen die Experten Risiken bei der Margenentwicklung - und stossen damit ins gleiche Horn wie JPMorgan in einer aktuellen Branchenstudie. In dieser tauchen die Nestlé-Titel nicht unter den Top-Picks, sondern unter den «mit Vorsicht zu geniessenden» Werten auf. Zwar anerkennen die Analysten die Neubewertung der Aktien, sehen aber gleichzeitig neben den Margenrisiken auch die Entwicklung beim Mengenwachstum (RIG) im vierten Quartal kritisch.
Bis Klarheit über die Entwicklung im vierten Quartal herrscht und Nestlé wohl auch einen Ausblick auf 2025 gibt, werden sich Anleger aber noch bis zum 13. Februar gedulden müssen. Dann stehen die Jahreszahlen auf der Agenda.
(AWP)