Erstmals seit dem Amtsantritt des ultraliberalen Präsidenten im Dezember vergangenen Jahres war die monatliche Inflationsrate im Juni im Vergleich zum Vormonat (4,2 Prozent) gestiegen, wie die nationale Statistikbehörde Indec am Freitag mitteilte. Die noch immer sehr hohe jährliche Inflationsrate in dem von einer schweren Wirtschaftskrise betroffenen südamerikanischen Land sank leicht auf 271,5 Prozent.

«Rom wurde nicht an einem einzigen Tag erbaut. Wir kamen, um das 100-jährige Desaster zu beheben», sagte Milei weiter, der sich derzeit bei einem Treffen mit Geschäftsleuten in Sun Valley im US-Bundesstaat Idaho aufhält.

Verglichen mit den Vormonaten ist die monatliche Teuerung deutlich zurückgegangen. Im Dezember nach Mileis Regierungsübernahme lag diese noch bei 25,5 Prozent. Gründe für den Rückgang sind nach Einschätzung von Experten eine langsamere Geldschöpfung und ein geringerer Konsum. Das Land steckt in einer Rezession: Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 2,8 Prozent im laufenden Jahr.

Eine der höchsten Inflationsraten der Welt

Die Inflation in Argentinien ist eine der höchsten der Welt. Die zweitgrösste Volkswirtschaft Südamerikas leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer grossen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht.

Der ultraliberale Präsident Javier Milei will Argentinien mit einem radikalen Sparprogramm wieder auf Kurs bringen. Die Regierung strich Tausende Stellen im öffentlichen Dienst, kürzte Subventionen und wickelte Sozialprogramme ab. Nach Angaben der Katholischen Universität Argentiniens leben knapp 56 Prozent der Menschen in Argentinien unter der Armutsgrenze und rund 18 Prozent in extremer Armut./ppz/DP/he

(AWP)