Für 2025 stellt das Basler Unternehmen dank weiterer Initiativen ein beschleunigtes Wachstum voraus. Zudem steigt Medartis über eine Mehrheitsbeteiligung in Brasilien in den Value-Markt ein. Den Umsatz beziffert Medartis in einem Communiqué vom Dienstag auf 224,8 Millionen Franken nach 212,0 Millionen im Vorjahr.

Wie Medartis mitteilte, hat es seine Berichterstattung auf alternative Leistungskennzahlen umgestellt. Entsprechend liegt in dem Communiqué nun der Fokus auf Kern-Kennzahlen, die einmalige Effekte und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus M&A-Projekten ausschliessen. Darüber hinaus wird das Auftragsfertigungsgeschäft von NSI als nicht strategisch eingestuft und wird daher von den Kernumsatzberechnungen ausgenommen, wie es weiter heisst.

Der Kernumsatz wuchs den Angaben zufolge 2024 um 9,2 Prozent auf 219,6 Millionen Franken. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Plus 11,7 Prozent betragen. Vor allem in den Regionen EMEA und in den USA setzte Medartis deutlich mehr um, wie die zweistelligen Wachstumsraten zeigen.

Schleppender verliefen derweil die Geschäfte in Asien/Pazifik und Lateinamerika. Wie Medartis berichtet, blieben die Marktbedingungen in beiden Vertriebsregionen anhaltend schwierig.

Einstieg in Value-Markt

Neben strategischen Massnahmen und Überprüfungen will Medartis dem auch mit einer Übernahme entgegenwirken, wie es weiter heisst. Konkret hat das Unternehmen eine 51-prozentige Beteiligung an NeoOrtho erworben, einem schnell wachsenden Unternehmen im brasilianischen Orthopädiemarkt. Die Transaktion wird hauptsächlich durch bestehende Barmittel und Bankfazilitäten finanziert und soll bis Ende April abgeschlossen werden. Anschliessend werden die Umsätze vollständig konsolidiert.

Zudem haben sich die beiden Unternehmen auf einen Weg geeinigt, wie Medartis seine Beteiligung bis 2028/29 auf 100 Prozent erhöhen kann. «Die Investition markiert den strategischen Einstieg in das attraktive Value-Segment in Lateinamerika, das derzeit schätzungsweise 70-80 Prozent des Gesamtmarktes ausmacht», schreibt Medartis.

Derweil wird sich der seit Jahresbeginn amtierende neue US-Präsident des Unternehmens, David Thoni, auf das Umsatzwachstum und die kommerzielle Umsetzung der Strategie konzentrieren. So habe Medartis bereits eine umfassende Überprüfung aller 57 Vertriebspartner eingeleitet. Ziel der strategischen Neuausrichtung ist es, Medartis im grössten Orthopädiemarkt der Welt nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen.

Auch auf Gewinnseite hat das Medizinaltechnik-Unternehmen seine Berichterstattung auf Kern-Zahlen umgestellt. So stieg der Kern-EBITDA auf 41,7 Millionen von 34,3 Millionen an. Die entsprechende Marge erhöhte sich um 1,9 Prozentpunkte auf 19,0 Prozent. Unter dem Strich blieben 11,4 Millionen Franken als Kern-Nettogewinn übrig.

Für das laufende Jahr will das Unternehmen nicht zuletzt mit Hilfe weiterer Wachstumsinitiativen das Kernumsatzwachstum auf 13-15 Prozent beschleunigen. Die Kern-EBITDA-Marge soll im hohen zehnprozentigen Bereich liegen.

(AWP)