Der Elektronikkomponenten-Hersteller hat vorbörslich schwache Halbjahreszahlen präsentiert und die Mittelfristziele um 2 Jahre nach hinten verschoben. Die Lem-Papiere brechen in einem festen Gesamtmarkt (SPI +1,1 Prozent) um 16,3 Prozent auf 950 Franken ein, das bisherige Tagestief liegt mit 923 Franken sogar noch deutlich tiefer.
Das Westschweizer Unternehmen hatte in der Zeit von April bis September mit schleppenden Marktbedingungen in allen Märkten zu kämpfen. So brach der Umsatz um rund 30 Prozent ein, der Auftragseingang ging um knapp 10 Prozent zurück. Die EBIT-Marge schmolz aufgrund des Preisdrucks sowie Auffahrkosten beim neuen Werk in Malaysia ausserdem um 14 Prozentpunkte auf 9,1 Prozent zusammen, und auch der Gewinn brach ein und lag deutlich unter den Erwartungen.
Analysten rechnen nicht mit einer schnellen Besserung, denn der Abbau von Lagerbeständen stehe noch aus und das Marktumfeld bleibe schwierig, heisst es bei Berenberg. Zudem sei die leichte Erholung im chinesischen Markt durch tiefere Exporte der chinesischen Hersteller aufgefressen worden.
Die neu in Zahlen formulierte Jahresguidance des Unternehmens (Umsatz 290-310 Mio Fr., hohe einstellige EBIT-Marge) zwingen die Experten nun zu Konsensanpassungen nach unten. Gemäss den Experten der UBS wurde die Verschiebung der längerfristigen Ziele vom Markt allerdings bereits antizipiert.
Die ZKB bezeichnet das laufende Geschäftsjahr angesichts der fehlenden Anzeichen auf eine Nachfrageerholung als «verlorenes» Jahr. Allerdings dürfte der Boden für die Gesellschaft nun nahezu erreicht sein. Der zuständige Analyst empfiehlt die Aktie denn auch mit «Übergewichten».
Und auch die Bank Vontobel sieht in der Zielanpassung einen möglichen «Clearing Event» und betrachtet den aktuellen Preis als einen guten Einstiegspunkt in einen langfristigen Compounder.
(AWP)