Der Elektronikkomponentenhersteller hat mit seinen Resultaten die Erwartungen der Analysten getroffen und eine Restrukturierung in Aussicht gestellt, der die Kosten deutlich senken soll. Am Vormittag gewinnen die Lem-Titel 2,4 Prozent auf 890,00 Franken, während der Gesamtmarkt SPI 0,15 Prozent zulegt.
Kursentwicklung von Lem.
Der Umsatz des Westschweizer Unternehmens brach in der Zeit von April bis Dezember im Vergleich zur Vorjahresperiode um gut ein Viertel ein, die EBIT-Marge sank um 13,2 Prozentpunkte auf 8,7 Prozent und der Reingewinn schmolz um knapp 80 Prozent.
Die Zahlen zeigten, dass der Marktrückgang in der Elektronikbranche nach wie vor in vollem Gange sei, schrieb Vontobel-Analyst Arben Hasanaj in einem Kommentar. Auch Konkurrenten wie Texas Instruments litten unter den sich abkühlenden Industrie- und Automobilmärkten. Dazu kamen hohe Lagerbestände.
Mit den Zahlen liegt Lem aber im Rahmen der Erwartungen. Das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 habe die erwartete Fortsetzung der Bodenbildung gebracht, aber nicht mehr, schrieb ZKB-Analyst Bernd Laux. Das deckt sich mit der Aussicht von Lem auf das Ende März ablaufende Geschäftsjahr. Das Unternehmen hat die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2024/25 nochmals bestätigt und peilt somit einen Umsatz von 290 bis 310 Mio Franken und eine einstellige EBIT-Marge vor Restrukturierungskosten.
Die Aufmerksamkeit der Analysten richtete sich vor allem auf das Kostensenkungsprogramm «Fit for Growth», von dem Lem nun erste Details veröffentlichte. Unter anderem sollen ungefähr 150 Stellen abgebaut und die Organisation vereinfacht werden.
Die Optimierungsmassnahmen sehen EBIT-Verbesserungen von 18 bis 22 Millionen im Geschäftsjahr 2025/26 vor und 35 Millionen im Geschäftsjahr 2026/27 vor. Aus Sicht von Vontobel-Analyst Arben Hasanaj sind sie überzeugend und signifikant, spiegeln die neuen Marktrealitäten wider. Damit sollten Lem die mittelfristigen Ziele (Umsatz von 600 Mio. Franken bis 2029/30, EBIT-Marge um 20 Prozent) erreichen können. Der aktuelle Aktienkurs reflektiere einen zu negativen Ausblick für Lem, heisst es.
Laut ZKB-Analyst Bernd Laux dürfte die Rückkehr von Lem zu einer EBIT-Marge von 20 Prozent allerdings zeitaufwendig und schwierig werden.
(AWP)