Drei Untersuchungsrichter hätten am Mittwoch ein Verfahren wegen Terrorismusfinanzierung gegen die Lafarge-Gruppe und acht Personen - darunter ehemalige Verantwortliche - angeordnet, schreibt die französische Nachrichtenagentur AFP mit Bezug auf Quellen, die dem Fall nahestehen.

Vorgeworfen wird dem Zementhersteller und den weiteren Beschuldigten die Fortsetzung der Aktivitäten in Syrien bis 2014. Der Fall geht zurück auf die Zeit vor der Übernahme von Lafarge durch den Schweizer Baustoffkonzern Holcim.

Der Prozess gegen die Lafarge-Gruppe und die acht Beschuldigten - Mitglieder der operativen oder der Sicherheitskette, syrische Mittelsmänner, sowie der damalige Lafarge-Generaldirektor Bruno Lafont - soll gemäss AFP vom 4. November bis zum 9. Dezember 2025 stattfinden. Die Vorwürfe lauten auf Finanzierung terroristischer Unternehmen und von Nichteinhaltung internationaler Finanzsanktionen in einigen Fällen.

Lafarge wird verdächtigt, über seine syrische Tochtergesellschaft Lafarge Cement Syria (LCS) in den Jahren 2013 und 2014 fünf Millionen Euro an dschihadistische Gruppen - darunter die Organisation Islamischer Staat (IS) - und an Mittelsmänner gezahlt zu haben, um den Betrieb einer Zementfabrik in Jalabiya aufrechtzuerhalten, während das Land immer tiefer im Krieg versank.

Der Teil der im Juni 2017 eröffneten gerichtlichen Untersuchung, in dem es um den Verdacht der Beihilfe des Unternehmens zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit geht, ist derweil noch nicht abgeschlossen.

(AWP)