Konkret gibt sich das Unternehmen das Ziel, bis 2030 ein Wachstum des 1,5-fachen der globalen BIP-Wachstumsrate zu erreichen. Dies teilte Kühne+Nagel am Dienstag im Vorfeld eines Investorentages in London mit.
Das bisherige Hauptziel des Unternehmens, das den Fokus auf die Profitabilität legte, wird hingegen aufgegeben. Konkret wollte Kühne+Nagel bislang bis 2026 eine Konversionsrate von 25 bis 30 Prozent erreichen. Dieses Ziel wird nun nicht mehr erwähnt.
Die Kennzahl gibt das Verhältnis von EBIT zum Rohertrag an, wobei letzteres der um die volatilen Frachtraten bereinigte Umsatz ist. Sie gilt in der Branche als wichtiger Profitabilitätswert.
An der Börse werden die Unternehmensnachrichten skeptisch aufgenommen. Die Aktie des Logistikkonzerns fällt im frühen Handel 3,7 Prozent auf 204,80 Franken.
Zu optimistische Annahmen
Das Ziel hatte bei vielen Analysten zuletzt als zu ambitioniert gegolten, nachdem für 2024 ein Wert von 19,1 Prozent ausgewiesen worden war. Die Annahmen zur Marktentwicklung seien zu optimistisch gewesen, heisst es nun auch von Kühne+Nagel in den Unterlagen zum Investorentag.
Der Konzern bekam in den letzten beiden Jahren die Normalisierung des Geschäfts zu spüren. Davor hatte der «Nach-Corona-Boom» dem Logistiker wegen der Lieferengpässe viel Arbeit und Traumrenditen beschert. So wurden für die Jahre 2021 und 2022 Konversionraten von über 30 Prozent erreicht.
Margenziel nur für Luft- und Seefracht
Ein Margenziel gibt es allerdings nach wie vor für die beiden wichtigsten Geschäftsfelder von Kühne+Nagel. So soll die kombinierte Rate in der See- und Luftfracht bis 2030 bei rund 35 Prozent zu liegen kommen, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Bis anhin galt für diese beiden Bereiche ein mittelfristiges Ziel von über 40 Prozent.
Ausserdem gibt es von Kühne+Nagel neu ein Ziel für den wiederkehrenden EBIT im laufenden Jahr. Es sollen 1,50 bis 1,75 Milliarden Franken werden. 2024 waren es 1,65 Milliarden.
Eine neue Zahl gibt es ausserdem zur Dividendenpolitik: Es wird eine Ausschüttungsquote von 80 Prozent angestrebt.
(AWP)