Eine Handelsspanne von etwas mehr als 40 Punkten zeigt, wie vorsichtig die Börsianer vor dem US-Zinsentscheid am Abend agieren. "Die Anleger warten geduldig an der Seitenlinie, um von den geldpolitischen Entscheidungen am Abend nicht auf dem falschen Fuss erwischt zu werden", kommentiert ein Händler. Am Markt wird eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte erwartet.
Wichtiger dürften die Äusserungen der Notenbank zum zukünftigen Kurs ihrer Zinswende werden", so ein Kommentar. Das Fed unternehme zwar deutliche Schritte, um die Inflation zu bändigen, bisher allerdings nur mit mässigem Erfolg. Bevor sich am Abend die Währungshüter dann äussern, haben Investoren zunächst mit der Berichtssaison alle Hände voll zu tun. In den USA haben solide Berichte der Tech-Giganten Microsoft und Alphabet der Marktstimmung etwas Schub gegeben und Hoffnungen geweckt, dass die Unternehmen mit strengeren monetären Bedingungen und einer langsameren Wirtschaft umgehen können. Hierzulande steht mit der CS erneut eine Bank im Rampenlicht.
Nach Zahlen halten Holcim-Aktien (+4,5 Prozent) die Pole Position unter den Blue Chips. Der Baustoffkonzern überraschte die Analysten mit besseren Halbjahresergebnissen als erwartet und einer Erhöhung der Umsatzguidance. Entsprechend einig sind sich die Experten, dass dem Konzern erneut ein sehr gutes Quartalsergebnis gelungen ist.
Darüber hinaus sind weitere konjunktursensible Titel wie Swatch, Kühne+Nagel oder auch ABB auf den Einkaufslisten der Analysten zu finden. Die Kurse steigen um bis zu 1,1 Prozent. Kühne+Nagel hatten Investoren zum Wochenstart mit erneut starken Zahlen überrascht, dann allerdings unter Gewinnmitnahmen gelitten.
Anders als bei Holcim tun sich die Investoren bei der CS (-0,6 Prozent) schwer, die jüngste Nachrichtenflut zu bewerten. Die Papiere notieren mittlerweile wieder im Minus, nachdem sie zeitweise weit oben auf der Gewinnerliste standen. Neben einem massiven Verlust im zweiten Quartal kündete die Bank am Morgen einen CEO-Wechsel sowie eine Strategieüberprüfung an. Positiv erachten Analysten die angedachten strategischen Schritte.
Branchenkollege UBS (-1,9 Prozent) setzt unterdessen die Kursschwäche vom Vortag fort. Nach enttäuscht aufgenommenen Quartalszahlen hatten die UBS-Papiere am Dienstag den grössten Kurseinbruch in diesem Jahr verbucht. Auch die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen des deutschen Konkurrenten Deutsche Bank helfen nichts.
Julius Bär (-0,8 Prozent) oder auch die Versicherer Swiss Re und Zurich (beide -0,1) neigen tendenziell zur Schwäche.
Dass Logitech (-0,6 Prozent) anders als die anderen Techwerte unter der Blue Chips zu den Verlierern gehören, dürfte den zahlreichen Kurszielsenkungen nach den Quartalszahlen vom Vortag geschuldet sein.
Um zeitweise mehr als 80 Prozent sind dagegen die Aktien des Biotech-Unternehmens Obseva eingebrochen. Es steht nach einer Rückmeldung der US-Zulassungsbehörde FDA vor dem Abgrund.
Den Galenica-Aktien (-5,4 Prozent) wiederum setzt ebenfalls ein Analystenkommentar zu. Die CS hat die Papiere abgestuft.
(AWP)