Insgesamt bleibe die Stimmung am Markt wegen der weiteren Lockdowns im Zuge der Omikron-Coronavariante aber weiterhin eher vorsichtig, kommentierte ein Marktteilnehmer. Dennoch bleibe die Hoffnung, dass die Folgen der Einschränkungen vor allem dank der verfügbaren Impfstoffe nur begrenzt ausfallen werde. Als unterstützend für die Märkte erwiesen sich auch Nachrichten aus den USA, wonach Präsident Joe Biden mit Senator Joe Manchin noch einmal über das Billionen schwere Klima- und Sozialpaket sprechen will.
Der SMI legte schliesslich um 0,74 Prozent auf 12'682,53 Punkte zu, nachdem er zum Handelsbeginn noch über 12'700 Punkte gestiegen war. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,90 Prozent auf 2026,53 Zähler und der breite SPI gewann 0,67 Prozent auf 16'156,50 Punkte. Im SLI standen 21 Gewinner neun Verlierern gegenüber.
Klare Aufschläge gab es für die Straumann-Aktien (+3,9%). Die Analysten von Bernstein erwarteten von dem Zahnimplantatehersteller in den kommenden Jahren ein starkes Wachstum und stuften ihr Rating für die Titel auf "Outperform" von "Marketperform" hoch. Fester schlossen einmal mehr die Aktien des Hörgeräte-Spezialisten Sonova (+1,8%).
Im Aufwind waren am Dienstag zudem die am Vortag noch schwachen Bankenaktien. Klare Gewinne entfielen auf die im Jahresverlauf gebeutelten CS-Titel (+3,5%). Aufschläge gab es aber auch für Julius Bär (+3,1%) und UBS (+2,1%). Die grösste Schweizer Bank gab am Montagabend bekannt, dass sie das Gerichtsurteil im Steuerstreit mit Frankreich weiterzieht. Analysten spekulierten darüber, wann die UBS zusätzliche Rückstellungen für den Steuerfall vornehmen wird - der Vontobel-Experte erwartet dies spätestens mit der Veröffentlichung der Ergebnisse für das vierte Quartal 2021.
Fester schlossen auch typische Zykliker wie Holcim (+1,7%) und ABB (+1,6%). Händler berichteten von Umschichtungen innerhalb des Bauzuliefersektors zugunsten der als "zurückgeblieben" geltenden Holcim-Titel. Zulegen konnten auch die "Tech-Werte" Logitech (+2,1%) und AMS (+1,1%).
Uneinheitlich zeigten sich die Aktien der Uhren- und Schmuckhersteller Richemont (+0,9%) und Swatch (-0,2%) nach guten Exportdaten der Schweizer Uhrenbranche für den November. Insgesamt sei der Uhrenbranche eine Bestätigung des Erholungstrends gelungen, kommentierte die ZKB. Da das oberste Preissegment aber erneut am besten abschneide, sprächen die Daten wohl eher für Richemont als für Swatch.
Auch bei den Börsenschwergewichten gingen die Kursverläufe auseinander. Die Titel der Pharmakonzerne Roche und Novartis (beide +1,0%) schlossen klar fester, während die Aktien des Nahrungsmittelriesen Nestlé (-0,2%) den ganzen Handelstag im Minus notierten und damit einen stärkeren Indexanstieg verhinderten.
Abschläge gab es auch für die Titel des Logistikers Kühne+Nagel (-0,3%), des Duftstoff-Spezialisten Givaudan (-0,9%) und des Pharmaherstellers Lonza (-1,2%), die allerdings alle im Jahresverlauf überdurchschnittlich zugelegt haben.
Am breiten Markt sackten die Titel der Versandapotheke Zur Rose (-16%) regelrecht ab. Grund war die Verschiebung des E-Rezepts in Deutschland durch die Behörden, das als wichtiger Wachstumstreiber gilt. Erste Analysten korrigierten umgehend ihre Gewinnschätzungen für 2022 nach unten.
Freundlich aufgenommen wurde am Handel eine Akquisition von Stadler Rail (Aktien +0,8%) im Bereich Signaltechnik in Deutschland. Eine kleinere Akquisition vermeldete auch der in Asien starke Marketing-Dienstleister DKSH (Aktien +0,6%).
tp/ra
(AWP)