Die Anleger blieben insgesamt aber in guter Stimmung trotz einiger Unsicherheitsfaktoren wie der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus, Konjunktur- und Inflationssorgen, hiess es am Markt. So konnte der deutliche Rückgang des deutschen ZEW-Indikators die Kurse nicht nachhaltig belasten. Ein anderer Händler warnte allerdings, dass die optimistischen Erwartungen an die Firmenergebnisse zu einem Grossteil bereits in die hohen Kurse eingeflossen seien und dass es daher zu Enttäuschungen kommen könnte. Auch dürften die Konjunktur- und Covid-Sorgen immer wieder aufpoppen und für Kursabschläge sorgen. Doch sei eine stärkere Korrektur nicht zu erwarten, denn Kursrückgänge dürften weiterhin als Einstiegschancen gewertet werden. Dafür spreche auch, dass sich eine grosse US-Investmentbank positiv für europäische Bank-, Energie- und Rohstoffwerte geäussert habe.

Der SMI schloss nach einem neuen Rekordhoch bei knapp 12'383 Punkten noch um 0,41 Prozent höher auf 12'361,69 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg im frühen Handel erstmals über die Marke von 2000 Punkten und schloss um 0,35 Prozent höher auf 2003,33. Der breitgefasste SPI gewann 0,35 Prozent auf 15'837,90 Zähler. 19 SLI-Werte legten zu und elf gaben nach.

Zu den grössten Gewinnern zählten konjunktursensible Werte wie Sika, ABB, Clariant, Schindler, Holcim und Geberit mit einem Kursgewinn von 1,8 bis 0,8 Prozent. Sie würden als mögliche Nutzniesser des US-Infrastrukturpaketes betrachtet, hiess es am Markt. Geberit wird zudem als einer der Nachzügler unter den Blue Chips in der kommenden Woche Zahlen vorlegen. Dabei erwartet die Bank Vontobel "beeindruckende Ergebnisse" für das zweite Quartal.

Weiter auf dem Vormarsch waren die Genussscheine von SMI-Schwergewicht Roche, die sich nach dem Kurssprung um 2,5 Prozent am Vortag um weitere 0,7 Prozent auf 364,85 Franken verteuerten. Händler erklärten sich den Aufwärtstrend mit der Bewertungsdifferenz zwischen dem "Bon" und dem Inhabertitel, der deutlich höher zu 402,40 Franken (+0,7%) gehandelt wird. Dagegen schlossen die Anteile von Rivale Novartis (+0,2%) nur ein wenig fester. Auch Nestlé (+0,1%), die schwerste Aktie, war nur leicht im Aufwind.

Gefragt waren dagegen die Finanzwerte: So waren Partners Group (+1,0%) in der Spitzengruppe zu finden. Auch die Aktien der Grossbank UBS (+0,7%) und die Versicherer Swiss Re (+0,6%) und Swiss Life (+0,9%) zählten zu den gefragten Werten. Dagegen hinkten Credit Suisse (+0,04%) klar hinterher.

Grössere Abschläge gab es bei den Medizintechnikwerten Straumann, Sonova (je -0,9%) und Alcon (-0,8%). Händler erklärten sich das Minus der ersteren zwei mit Gewinnmitnahmen.

Unter Druck waren die Technologietitel AMS (-1,1%) und Temenos (-0,8%) sowie die zyklischen Adecco (-0,6%). Auch bei den Luxusgüterfirmen Richemont (-0,4%) und Swatch (-0,8%) ging es bergab. Sie reagierten sensibel auf die steigenden Corona-Fallzahlen in Asien, hiess es.

Am breiten Markt schossen Zur Rose um 8,7 Prozent in die Höhe. Am Markt gab es dafür keine klare Erklärung. Auch die Anteile der Konkurrentin Shop Apotheke waren deutlich fester.

Zudem legten Dufry (+3,0%), Tornos (+1,7%) und Phoenix Mecano (+2,9) nach guten Zahlen zu. Schwächer waren dafür die Biotechtitel Addex (-5,0%) und Obseva (-4,3%). Bei Poenina (-3,1%) hielten die Verkäufe an. Die Zürcher Kantonalbank hatte am Montag als Reaktion auf einen negativen Bericht in der "SonntagsZeitung" das Rating auf "Marktgewichten" von "Übergewichten" gesenkt.

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(AWP)