Anfänglich neigte der SMI zwar etwas zur Schwäche, erholte sich dann aber schnell wieder und schloss nach einem Sprung von knapp 20 Punkten in der Schlussauktion gar relativ klar im grünen Bereich.
Die am frühen Nachmittag veröffentlichten und mit Spannung erwarteten US-Jobdaten für den April bewegten derweil weniger die Aktienmärkte, als vielmehr die Devisenmärkte. Der Dollar büsste jedenfalls gegenüber dem Euro wie auch gegenüber dem Franken deutlich an Terrain ein.
Die amerikanischen Jobzahlen waren viel schlechter als erwartet. Die Lage am US-Arbeitsmarkt hat sich im April nämlich überraschend eingetrübt. Es entstanden nur 266'000 Jobs ausserhalb der Landwirtschaft und damit weit weniger als erwartet und auch die Arbeitslosenquote für den Berichtsmonat fiel deutlich höher aus als von Analysten prognostiziert.
Diese zeigten sich allerdings nicht allzu beunruhigt mit Blick auf die Aktienmärkte. "Die Daten sind zwar enttäuschend. Aber es lässt die Hoffnung zurückkehren, dass die bis zum Anschlag geöffneten Geldschleusen noch ein klein wenig länger offenbleiben", meinte ein Händler.
Klare Gewinne am SMI
Der SMI gewann am Ende des Tages 0,56 Prozent hinzu auf 11'173,57 Punkte. Damit gab es für den SMI auch auf Wochensicht mit +1,4 Prozent eine positive Wochenbilanz, nachdem die beiden Vorwochen jeweils negativ ausgefallen waren.
Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg am Freitag gar um 0,65 Prozent auf 1816,19 Punkte und der breite SPI um 0,73 Prozent auf 14'362,75 Zähler. Bei den 30 Top-Titeln schlossen 24 höher und 6 tiefer.
Unter den grössten Gewinnern bei den Blue Chips waren vor allem Technologietitel wie Logitech (+3,3 Prozent), AMS (+2,6 Prozent) oder Temenos (+1,9 Prozent) zu finden. Sie hatten zuletzt immer verloren, wenn die Investoren mit schnell steigenden Zinsen gerechnet hatten, nun haben sie davon profitiert, dass diese Befürchtungen - zumindest vorübergehend - wieder etwas abflauten.
AMS wurden zusätzlich beflügelt durch ermutigende Aussagen bei der jüngst übernommen Osram Licht zum laufenden Geschäftsjahr und entsprechenden Deckungskäufen, wie Händler sagten.
Ebenfalls ganz vorne dabei waren die Anteilsscheine von Sonova (+1,9 Prozent). Der Hörsystem-Spezialist hat vor Börseneröffnung die Übernahme der Consumer Division des Kopfhörerherstellers Sennheiser Electronic für 200 Millionen Euro vermeldet.
Analysten äusserten sich insgesamt positiv zur Transaktion und verwiesen etwa auf den guten Ruf der Sennheiser-Sparte und werteten den Schritt entsprechend als strategisch sinnvoll.
Zykliker sind gefragt
Eine klare Erholung zu sehen war auch bei Alcon (+2,8 Prozent), dies nach zwei schwachen bis sehr schwachen Tagen im Zusammenhang mit den Quartalszahlen. Gesucht waren aber auch einzelne zyklische Titel wie etwas Swatch (+2,3 Prozent) oder Adecco (+1,8 Prozent).
Anfänglich waren auch die Versicherer stark gefragt, sie gaben nach der Veröffentlichung der Jobdaten wegen der Zinserwartungen wieder etwas Terrain Preis. Trotzdem gab es schöne Gewinne bei Swiss Life (+1,2 Prozent) und Zurich (+1,3 Prozent).
Die beiden werden nächste Woche noch über den Start ins Jahr und die Erwartungen für die kommenden Monate berichten. Bei den drei SMI-Schwergewichten hatten Roche (+1,2 Prozent) für einmal klar die Nase vorn vor Novartis (+0,5 Prozent) und Nestlé (+0,2 Prozent).
Grösster Verlierer waren - zumindest optisch - Holcim (-3,4 Prozent oder 1,94 Fr.). Bei einem Dividendenabgang von 2,00 Franken relativiert sich dieser Verlust allerdings - der Titel hat so gerechnet also gar knapp im Plus geschlossen.
Dafür verloren die CS-Aktien (-0,5 Prozent) weiter an Wert. Die Platzierung nicht-gezeichneter Pflichtwandelanleihen müsse wohl erst verdaut werden, hiess es dazu aus dem Handel. Ansonsten schlossen noch Swisscom (-0,5 Prozent) und Julius Bär (-0,3 Prozent) relativ klar im Minus.
Im breiten Markt legten Zur Rose (+11 Prozent) massiv zu und machten damit den Rücksetzer vom Vortag wegen schwacher Zahlen des Konkurrenten Shop Apotheke wieder wett. Nach Zahlen schlossen Asmallworld (+7,1 Prozent), Datacolor (+3,6 Prozent) und HBM (+0,5 Prozent) höher, Aluflexpack (-0,3 Prozent) schwächer.
(AWP)