Die japanische Regierung will der Konjunktur mit einem grossen Ausgabenpaket auf die Sprünge helfen. Dieses werde den Umfang des im vergangenen Jahr aufgelegten Programms übertreffen, kündigte der stellvertretende Kabinettschef Kazuhiko Aoki am Mittwoch auf einer Pressekonferenz an. Dieses lag damals bei 13 Billionen Yen (80 Milliarden Euro). Die Finanzierung dürfte über einen Nachtragshaushalt erfolgen.
Mit solch hohen Ausgaben wäre Japan ein Ausreisser unter den Industrienationen, die ihre Konjunkturprogramme weitgehend eingestellt haben. Nach Prognose der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wird das Bruttoinlandsprodukt der nach den USA, China und Deutschland viertgrössten Volkswirtschaft der Welt im laufenden Jahr um 0,1 Prozent schrumpfen.
Ministerpräsident Shigeru Ishiba hat seit seinem Amtsantritt am 1. Oktober betont, sein Hauptaugenmerk darauf zu legen, die wachstumshemmenden Deflation der vergangenen drei Jahrzehnte zu beenden.
Neue Schulden für das Konjunkturpaket dürften die Verbindlichkeiten des Staates weiter in die Höhe treiben. Das Verhältnis der Staatsausgaben zum Bruttoinlandsprodukt liegt bei 42,3 Prozent, verglichen mit 37,0 Prozent in den USA, so die Schätzungen des japanischen Finanzministeriums.
(Reuters)