Es ist nicht mehr nur der drohende globale Handelskrieg, der die Anleger belastet, auch wenn die von US-Präsident Donald Trump verfügten Zölle spürbar verunsichern. Nicht nur die Höhe, sondern auch die Art und Weise, wie sie umgesetzt werden sollen, löse Ängste aus, sagte eine Investmentstrategin von Barclays Bank.
Doch obendrein drücken auch Konjunkturdaten auf die Stimmung. So stieg die von der US-Notenbank Fed stark beachtete Kernrate der persönlichen Konsumausgaben in den Vereinigten Staaten von im Januar nach oben korrigierten 2,7 Prozent im Februar nun auf 2,8 Prozent. Erwartet hatten Experten für den vergangenen Monat einen Wert von 2,7 Prozent. Der sogenannte PCE-Kerndeflator ist eine wichtige Kennzahl zur Preisentwicklung, in der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden. Die Fed strebt eine Rate von 2,0 Prozent an.
In einer zweiten Schätzung wurde zudem die Erstschätzung des von der Universität ermittelten Konsumklimas für den Monat März von 57,9 auf 57,0 Prozent gesenkt, was eine Eintrübung der Kauflaune in den USA bedeutet.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial büsste im frühen Handel 1,10 Prozent auf 41'832,65 Punkte ein, womit sich für den Wochenverlauf aktuell ein Verlust abzeichnet. Der breite S&P 500 verlor 1,16 Prozent auf 5'627,53 Zähler und der überwiegend mit Technologie-Werten bestückte Nasdaq-100-Index sank um 1,49 Prozent auf 19'504,42 Zähler. Alle drei Indizes sind damit technisch angeschlagen. Nun ist auch der bekannteste Wall-Street-Index Dow wieder unter die 200-Tage-Linie gerutscht, die den längerfristigen Trend signalisiert.
Lululemon waren mit einem Abschlag von 15 Prozent schwächster Wert im Nasdaq 100 . JPMorgan verwies auf den vorsichtigen Ausblick, der die Erwartungen verfehlt habe. Die Quartalszahlen des Sportmodeherstellers seien solide gewesen.
Warum die Aktien von Wolfspeed um fast 50 Prozent einbrachen, liess Anleger und Börsianer rätseln. Ein Grund für den Ausverkauf war nicht direkt ersichtlich. Am Donnerstag hatte der Anbieter von Halbleiter-Bauelementen Robert Feurle mit Wirkung zum 1. Mai zum Chef (CEO) ernannt. Er kommt vom Schweizer Chipkonzern Ams-Osram . Thomas Werner, der Wolfspeed derzeit als CEO interimsmässig lenkt, wird wieder Chairman.
Die Titel von Curevac schnellten um 8,5 Prozent hoch, während Biontech um 1,8 Prozent nachgaben. Das Europäische Patentamt (EPS) habe den Einspruch von Biontech vom April 2023 im mRNA-Patentrechtsstreit weitgehend zurückgewiesen und das Patent von Curevac in geänderter Form aufrechterhalten, teilte das Biotechunternehmen mit.
(AWP/cash)