An der Börse in London wurden für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) zeitweise 2'837,21 Dollar gezahlt und damit so viel wie noch nie. Zuletzt hatte die Notierung am Montag und am vergangenen Freitag jeweils einen Rekordwert erreicht. Der Beginn eines Handelskriegs der USA gegen China treibe die Anleger derzeit verstärkt in den als sicher empfundenen Anlagehafen Gold, hiess es von Marktbeobachtern.
In Euro gerechnet lag der Goldpreis zuletzt bei 2.735 Euro je Unze. Die Notierung blieb damit unter dem Rekordhoch, das zuletzt am Montag bei 2'762,14 Euro je Unze erreicht worden war. Seit Beginn des Jahres geht es mit dem Goldpreis nach oben. In dieser Zeit ist das Edelmetall mehr als acht Prozent teurer geworden.
Angetrieben wird die Nachfrage nach Gold derzeit vor allem durch die Zollpolitik der neuen US-Regierung. Im Gegensatz zu Mexiko und Kanada, die mit US-Präsident Donald Trump vor Inkrafttreten von Zöllen eine Vereinbarung trafen, um die Einführung vorerst für 30 Tage auszusetzen, gab es keine Einigung mit China. Die Führung in Peking hat vielmehr mit Gegenzöllen auf US-Waren reagiert.
Rohstoffexperten von BayernLB verwiesen zudem auf die Unsicherheit am Goldmarkt, dass «Trumps Zölle auch Goldimporte betreffen könnten». Demnach sei es bereits zur Verschiebung von Lagerbeständen von London in die USA gekommen. Dies habe am führenden Handelsplatz in London zu «Knappheitserscheinungen» geführt, die sich auch auf den Goldpreis in London auswirken würden, hiess es in einer Analyse.
(AWP)