Der Run der Anleger auf Gold hat den Preis über die Schallmauer von 3000 Dollar je Feinunze getrieben. Das als Krisenwährung genutzte Edelmetall ist in Zeiten von Inflation, Zolldrohungen des US-Präsidenten Donald Trump und wachsenden Ängsten vor einem möglichen globalen Handelskrieg gefragter denn je.
Seit Jahresbeginn ist der Kurs um mehr als vierzehn Prozent gestiegen und hat dreizehn Allzeithochs markiert. Am Freitag knackte der Preis erstmals die psychologisch wichtige Marke von 3000 Dollar. Die Feinunze (31,1 Gramm) kostete mit 3001,01 Dollar so viel wie noch nie.
Doch wie können Anleger davon profitieren? Nachfolgend eine Übersicht der verschiedenen Möglichkeiten, in Gold zu investieren und welche Faktoren den Preis beeinflussen:
Spotmarkt
Grosse Käufer und institutionelle Anleger kaufen Gold normalerweise bei grossen Banken. Die Preise auf dem Spotmarkt werden durch Angebot und Nachfrage in Echtzeit bestimmt und meist innerhalb von zwei Handelstagen abgewickelt. London ist der einflussreichste Knotenpunkt für den Spot-Goldmarkt, vor allem aufgrund der London Bullion Market Association. Der Verband setzt Standards für den Handel mit Gold. Ausserdem bietet er einen Rahmen für den ausserbörslichen Markt, der den Handel zwischen Banken, Händlern und Institutionen erleichtert. Weitere wichtige Goldhandelszentren sind China, Indien, der Nahe Osten und die Vereinigten Staaten.
Terminmärkte
Anleger können ausserdem über Terminbörsen in Gold investieren. Dort wird zu einem festgelegten Preis an einem bestimmten zukünftigen Datum gekauft oder verkauft. Der grösste Terminmarkt für Gold gemessen am Handelsvolumen ist die COMEX, die Teil der New York Mercantile Exchange ist. Die Shanghai Futures Exchange, Chinas führende Rohstoffbörse, bietet ebenfalls Gold-Terminkontrakte an. Die Tokyo Commodity Exchange, allgemein bekannt als TOCOM, ist ein weiterer grosser Akteur auf dem asiatischen Goldmarkt.
Börsengehandelte Produkte
Börsengehandelte Produkte oder börsengehandelte Fonds geben Wertpapiere aus, die durch physisches Metall gedeckt sind und es den Anlegern ermöglichen, am Goldpreis teilzuhaben, ohne das Metall selbst liefern zu müssen. Börsengehandelte Fonds haben sich zu einer wichtigen Kategorie der Anlagenachfrage für das Edelmetall entwickelt.
Physisch besicherte börsengehandelte Goldfonds verzeichneten im Jahr 2024 nach Daten des Produzentenverbandes World Gold Council einen Nettozufluss von 3,4 Milliarden Dollar.
Barren und Münzen
Privatkunden können Gold bei Metallhändlern kaufen, die Barren und Münzen in einer Verkaufsstelle oder online verkaufen. Goldbarren und -münzen sind beides effektive Mittel, um in physisches Gold zu investieren.
Marktfaktoren
Das in den letzten Jahren gestiegene Interesse von Investmentfonds war ein wesentlicher Faktor für die Preisentwicklungen. Gold ist zudem eine beliebte Absicherung gegen Kursschwankungen an den Devisenmärkten. Es bewegt sich üblicherweise entgegengesetzt zum US-Dollar, da die Schwäche der US-Devise Gold zum Dollarpreis für Inhaber anderer Währungen billiger macht und umgekehrt. Auch politische Entscheidungen der Zentralbanken weltweit beeinflussen die Entwicklung. Niedrigere Zinssätze verringern die Opportunitätskosten des Goldbesitzes, da es keine Zinsen abwirft.
Goldreserven der Zentralbanken
Zentralbanken halten Gold als Teil ihrer Reserven. Aufgrund der anhaltenden makroökonomischen und politischen Unsicherheit war deren Nachfrage in den vergangenen Jahren robust.
Trotz der hohen Preise für das Edelmetall wollen weitere Notenbanken innerhalb eines Jahres ihre Goldreserven aufstocken, wie aus einer Umfrage des World Gold Council hervorging.
(Reuters/cash)
4 Kommentare
Wenn Goldkauf, dann nur physisch. Ich will wissen was ich in der Hand habe... Goldpapiere mit Anspuch auf physisch können zigfach überzeichnet sein.
Wie kann ich verifizieren wie viel Gold es gibt, ohne jemandem vertrauen zu müssen? Woher weiss ich, dass die Zertifikate auch tatsächli alle mit Gold gedeckt sind. Irgendwie ist das etwas riskant.
Woher wissen Sie, ob ein Bitcoin übermorgen überhaupt einen Wert haben wird?
Sie meinen den Preis, oder? Dieser ergibt sich durch Angebot und Nachfrage. Das Angebot kann von jedem Mensch individuell und ohne Drittpartei überprüft werden.
Der Wert bekommt der Bitcoin durch die Nutzer. Wenn sich jemand mit der Technik beschäftigt hat und feststellt, dass Bitcoin fair, zensurresisten und transparent ist, so ergibt das einen Wert. Durch merken von 12 Wörtern können Grenzen passiert werden. Eine Enteignung ist nicht möglich. Ein Verbot führt dazu, dass es anderswo erlaubt sein wird.
Solange die M2 Geldmenge wächst, und das tut sie um ein mehrfaches gegenüber dem Bitcoin, solange wird der Preis von Bitcoin steigen. Andersrum gesagt: Man sollt nicht Bitcoin in Fiatwährungen messen, sondern die Fiat Währungen in Bitcoin. Wenn mein vor 5 Jahren verdienter CHF gegenüber Bitcoin nun 90% abgwertet hat stimmt doch etwas nicht. Die Menge CHF muss drastisch zugenommen haben. Hinzu kommt die Inflation, die alles teurer macht. Salop gesagt wird meine Arbeits / Lebenszeit geklaut. Ich habe gearbeitet und gespart, aber verliere durch die Inflation trotzdem. Gaaanz langsam bemerken das die Menschen. Was denken Sie wer für die x 100 Mia EUR Kredit bezahlen wird. Jeder EU Bürger. Der Euro wird gegenüber dem Bitcoin weiter abwerten. Sogar gegen den CHF. Das geht seit Jahren so.