Seit 2020 ist die Central Group aus Thailand bei Globus engagiert. Gemeinsam mit dem österreichischen Investor René Benko und seiner Signa Gruppe kaufte Cental Globus von der Migros. Die Genossenschaftsgruppe hatte das nur wenig profitable Unternehmen nach mehr als 20 Jahren loswerden wollen.

Die nächste Wendung in der Globus-Geschichte wurde Anfang dieses Jahres eingeleitet. Es wurde bekannt, dass Benko sich verspekuliert hatte. Sein Signa-Firmengeflecht brach wie ein Kartenhaus zusammen. Auch Globus wurde vom Strudel erfasst und die Zukunft des Traditionshauses schien lange unsicher.

Doch die Hängepartie für das Warenhausgeschäft von Globus hat nun ein Ende. Central kauft alle Geschäftsaktivitäten von der Signa für einen nicht genannten Betrag.

Konkret übernimmt die Central, die sich im Besitz der Familie Chirathivat befindet, alle sieben Globus-Warenhäuser in Genf, Lausanne, Bern, Luzern, Zürich, Glatt (Wallisellen) und St. Gallen sowie die beiden im Bau befindlichen Häuser am Zürcher Bellevue und am Basler Marktplatz. Filialschliessungen soll es keine geben. Zu möglichen Auswirkungen auf den Mitarbeitenden wollte sich das Unternehmen auf Anfrage durch die Nachrichtenagentur AWP noch nicht äussern.

Langfristiges Engagement angestrebt

Die Central Group hat immer wieder betont, dass sie trotz der Probleme mit Benko an ihrem Engagement bei Globus festhalten will. Globus sei Teil einer europäischen Wachstumsstrategie des Konzerns. Neben Einkaufszentren in Asien gehören auch andere Luxuskaufhäuser wie die italienische Warenhauskette La Rinascente, die dänische Illum oder das KaDeWe in Deutschland zum Konzern.

Nach und nach hat Central die restlichen Anteile von Signa an den Joint Ventures übernommen. So wurden im Juni die Häuser KaDeWe (Kaufhaus des Westens), Alsterhaus und Oberpollinger in Deutschland komplett übernommen. Lediglich die gemeinsame Beteiligung an der britischen Warenhausgruppe Selfridges steht noch aus.

«Wir freuen uns, die vollständige Eigentümerin dieses führenden Luxusdetailhandelsunternehmens zu werden. Dies ist ein weiterer Schritt in unserem Bestreben, unser europäisches Portfolio zu konsolidieren und mehr Wert für unsere Stakeholder zu schaffen», sagte André Maeder, CEO der Central Group Europe, in einer Mitteilung.

Immobilien nicht Teil des Deals

Nicht Teil der Transaktion sind die Globus-Immobilien. Diese bleiben vorerst je zur Hälfte im Besitz von Central Group und Signa, wie das Unternehmen auf Anfrage mitteilte.

Laut einem Beitrag der «Neuen Zürcher Zeitung» wird die Central Group das Globus-Gebäude in Zürich voraussichtlich komplett übernehmen. Dieses sei das wertvollste und zuletzt habe man viel Geld in die Renovierung investiert.

Die anderen Liegenschaften könnten an Dritte verkauft werden. Für den Betrieb könnte Central die Immobilien mieten. Schon heute sei Globus meist nicht Eigentümer der Standorte, schrieb die «NZZ» weiter.

(AWP)