Die Schuldenquote werde 2026 ein historisches Hoch erreichen, teilte der Fiskalrat mit. Mit 86,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) werde sie den Höchstwert des Jahres 2015 von 85,6 Prozent übertreffen.
Die neue Regierung aus konservativer ÖVP, sozialdemokratischer SPÖ und liberalen Neos habe zwar ein Massnahmenpaket vorgelegt, dessen Annahmen seien aber viel zu optimistisch, hiess es. Die bisher geplante Konsolidierung von 6,3 Milliarden Euro für dieses Jahr müsste eigentlich doppelt so umfangreich ausfallen, um die EU-Defizit-Grenze zu erfüllen.
Bisher düsterste Prognose
Während die Ausgaben weiterhin sehr hoch seien, fliesse durch die anhaltende Rezession weniger Geld als nötig in die Staatskasse, so der Fiskalrat. Die Einschätzung des Gremiums ist die bisher düsterste Prognose von Experten. Die Österreichische Nationalbank war zuletzt von einem Defizit für 2025 von 3,8 Prozent ausgegangen. Die Regierung will Mitte Mai ein Doppelbudget vorlegen und dabei ihre Massnahmen weiter konkretisieren.
Wirtschaftsforscher hatten unlängst vor einem verlorenen Jahrzehnt ohne Wachstum gewarnt. Die Alpenrepublik, die bei ihren Exporten stark auf die Wirtschaftslage in Deutschland angewiesen ist, erlebt die längste Rezession seit 1945./mrd/DP/ngu
(AWP)