Das sei aber ein langer Weg, sagte Juncker mit Blick auf die frühere Debatte um die gerade in Deutschland umstrittenen Euro-Bonds. «Was ich jetzt vorschlage und was in Zusammenhang mit der Pandemie gemacht wurde, das sind zweckgebundene europäische Anleihen.»

Verteidigungsbudgets «zu mickrig»

Juncker kritisierte die aktuelle Verteidigungspolitik als unzureichend. «Die europäischen Verteidigungsbudgets sind zu mickrig, um ernst genommen zu werden.» Europa müsse dringend eigenständiger werden. Momentan gebe es «in Europa nur zwei Armeen, die sofort einsatzbereit wären, und das sind die französische und britische».

Neben höheren Investitionen forderte Juncker strukturelle Reformen: «Wenn wir das Beschaffungswesen in Europa etwas vernünftiger gestalten würden, also weniger Waffentypen, weniger Panzertypen, weniger Hubschraubertypen, dann könnten wir 100 Milliarden Euro pro Jahr einsparen.»

Juncker ist sich zugleich der Schwierigkeiten bei der Umsetzung dieses Vorschlags bewusst. Es gebe «nationale Erbhöfe, die man nicht gerne aufgibt. Die Deutschen werden nie darauf verzichten, ihre eigenen Panzer zu bauen.»/als/DP/zb

(AWP)