Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex sank alles in allem um 0,8 Punkte auf 50,1 Punkte, wie S&P am Mittwoch in London nach einer ersten Schätzung mitteilte. Analysten hatten einen etwas geringeren Dämpfer auf 50,2 Punkten erwartet. Der Stimmungsindikator hielt sich aber noch knapp über der Expansionsschwelle von 50 Punkten, was auf eine zunehmende wirtschaftliche Aktivität hindeutet.
Überraschend verbessert hat sich der Indikator für die Industrie, der aber weiter unter der Expansionsschwelle bleibt. Der Indikator für den Dienstleistungssektor ging zurück und rutschte knapp unter die Expansionsschwelle.
In Frankreich trübte sich die Stimmung allerdings sowohl im Bereich Dienstleistungen als auch im Industriesektor ein. Der Stimmungsdämpfer in der Industrie war aber geringer als erwartet und bei den Dienstleistern stärker als erwartet. In beiden Bereichen liegen die Indexwerte unter der Wachstumsschwelle.
In Deutschland, der grössten Volkswirtschaft der Eurozone, verschlechterte sich die Stimmung bei den Dienstleistern stärker als im Industriesektor. In beiden Bereichen befinden sich die Indikatoren jeweils unter der 50-Punkte-Marke. «Der Zoll-Rundumschlag von US-Präsident Trump hat den zwischenzeitlichen Stimmungsaufschwung in der deutschen Industrie beendet», sagte Analyst Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg. Die breit angelegte Eintrübung komme «wenig überraschend angesichts des massiven zusätzlichen Unsicherheitsfaktors, welchen die US-Politik für die Weltwirtschaft liefert».
Zwar habe sich die Stimmung generell eingetrübt, kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank. Seiner Einschätzung nach kann aber im verarbeitenden Gewerbe von Panik keine Rede sein. «Zum Leidtragenden der Handelsstreitigkeiten entwickelt sich überraschend der Dienstleistungssektor», sagte Gitzel.
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(AWP)