Gold hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten kaum je an Glanz verloren. Seit der Jahrtausendwende kletterte der Preis einer Feinunze von unter 300 auf über 2300 US-Dollar. Alleine in diesem Jahr beträgt der Wertzuwachs rund 15 Prozent. Das Edelmetall ist dabei Mitte Mai auf einen neuen Rekordstand von über 2400 Dollar pro Feinunze gestiegen.

Das Ende der Fahnenstange beim Preisanstieg dürfte in nächster Zeit nicht erreicht sein. Die UBS etwa sieht den Preis je Feinunze auf 2600 Dollar per Ende Jahr und auf 2700 US-Dollar bis Mitte 2025 steigen. Schon im Mai sagte die Investmentbank Goldman Sachs einen Feinunzenpreis von 2700 US-Dollar per Ende Jahr voraus.

Gold wird von den Käufern als Schutz in unsicheren Zeiten angesehen, speziell dann, wenn politische Unsicherheiten und Unwägbarkeiten an den Märkten eine Rolle spielen. In der Coronapandemie zum Beispiel erreichte Gold ein neues Rekordhoch. Auch 2011 trieb eine Krise, die Banken- und Eurokrise, den Goldpreis auf einen Höchststand. Signifikante Käufer von Gold sind traditionell Zentralbanken weltweit, vor allem aus Schwellenländern. Die Zentralbank Chinas zum Beispiel war im Jahr 2023 der grösste offizielle Goldkäufer mit den grössten Zukäufen seit mindestens 1977.

Anhaltend hohe Nachfrage nach Gold kommt aber auch von Privatinvestoren. Das Edelmetall wird im Portfolio als Absicherungsinstrument und als Diversifikation eingesetzt. Denn der Preis von Gold korreliert meist nur wenig mit den Bewegungen am Aktienmarkt. Die meisten Experten empfehlen einen Goldanteil von etwa 5 Prozent am Portfolio.

In gleichem Masse, wie die Nachfrage nach Gold steigt, nehmen die Fragen der Anleger nach der Herkunft des Edelmetalles zu. In Zeiten, in denen Nachhaltigkeit an Bedeutung zunimmt, werden solche Fragen immer häufiger gestellt. Fakt ist: Rohstoffe und Edelmetalle wurden schon immer unter teils prekären Bedingungen gefördert. Rund 100 Millionen Menschen sollen weltweit direkt oder indirekt vom Goldabbau abhängig sein.

Zunehmend Transparenz im Goldhandel

Die Schweiz importiert jährlich rund 1600 Tonnen oder rund ein Drittel der Weltgoldproduktion. Das Edelmetall wird hierzulande in einer der vier grössten Goldraffinerien weltweit geschmolzen sowie in die gewünschten Produkte wie Goldbarren verarbeitet und zertifiziert.

In der Branche gibt es zunehmend Bestrebungen, Transparenz in den Goldhandel zu bringen. Bei der Länder- und Minenselektion orientieren sich die Raffinerien an anerkannten internationalen Standards und Richtlinien. Noch am Ort der Herkunft wird das Rohgold mit einem DNA-Marker besprüht. In der Raffinerie wird das Rohgold dann mittels PCR-Test auf den DNA-Marker geprüft. Dies erschwert die Vermischung mit Gold aus ungeklärten oder fragwürdigen Quelle.

Seit rund zehn Jahren gibt es zertifizierte Gold-Produkte auf dem Schweizer Markt. Einige Kantonalbanken bieten etwa Fairtrade-Goldbarren zwischen einem und zehn Gramm aus nachhaltiger Förderungen zum Kauf an. Auch bei den Finanzprodukten wollen die Anbieter mit Sorgfalt vorgehen. Das ZKB Tracker-Zertifikat auf "Traceable Gold" der Zürcher Kantonalbank zum Beispiel setzt auf Gold, dessen Herkunft vollständig zurückverfolgt werden kann, wie dem Factsheet des Produktes entnommen werden kann.

Für den Erwerb von nachvollziehbarem Gold arbeite die Bank ausschliesslich mit Schweizer Raffinerien zusammen, die Minenherkunft für jeden Barren sei somit bekannt, heisst es weiter. Nach dem Erwerb von der Raffinerie lagert die ZKB die "traceable" Goldbarren segregiert im Tresor der Bank. Das ZKB Tracker-Zertifikat auf "Traceable Gold" bildet die Entwicklung des Goldpreises abzüglich der Kosten ab, man muss als Privatanleger also keine eigenen Münzen oder Barren kaufen. Für die Abbildung werden alle Absicherungsgeschäfte im Basiswert mit Traceable Gold vorgenommen.