Der Dow Jones Industrial stellte zwar den fünften Handelstag in Folge einen Rekord auf. Dafür reichte dem Leitindex aber schon ein moderater Anstieg - zuletzt kam er mit einem Plus von 0,02 Prozent auf 41'206,69 Punkte kaum vom Fleck.
Die anderen Indizes haben sich nach dem gestrigen Rückschlag etwas von ihren Bestmarken entfernt. Nun konnte sich der marktbreite S&P 500 mit einem Minus von nur 0,05 Prozent auf 5'585,43 Punkte immerhin etwas stabilisieren. Ähnliches galt für den Nasdaq 100, der um 0,05 Prozent auf 19'789,07 Zähler nachgab. Zur Wochenmitte hatte der technologielastige Auswahlindex den grössten Tagesverlust seit Dezember 2022 erlitten.
Durchwachsene Konjunkturdaten beeinflussten die Stimmung am Markt nicht spürbar. Während die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich stärker als erwartet stieg, überraschte der Philly-Fed-Index für den Juli klar positiv. Er errechnet sich aus Umfrageergebnissen unter Unternehmen über die Geschäftsentwicklung und gehört zu den wichtigen Frühindikatoren für die amerikanische Konjunkturentwicklung.
Die Europäische Zentralbank (EZB) beliess am Donnerstag die Zinsen unverändert. Sie zeigt sich seit einiger Zeit zurückhaltend, was eine weitere geldpolitische Lockerung nach der moderaten Zinssenkung im Juni angeht. Das spielt den Anlegern an den US-Börsen in die Hände, die nach wie vor auf eine baldige Zinssenkung der dortigen Notenbank Fed hoffen. Ein solcher Schritt würde der Attraktivität der Wall Street im Vergleich zu den europäischen Handelsplätzen zugute kommen.
Im Nasdaq 100 setzte Spitzenreiter Warner Brothers Discovery am Donnerstag die jüngste Kursrally fort: Nach dem höchsten Stand seit April gewannen die Aktien des Medienkonzerns zuletzt 6 Prozent. Die «Financial Times» berichtete unter Berufung auf informierte Personen, das Unternehmen wolle das Streaming- und Studio-Geschäft vom klassischen Fernsehen abtrennen.
Im Einklang mit der Stabilisierung im Tech-Sektor legten die Aktien von Meta um 1 Prozent zu. Der Mutterkonzern der Online-Netzwerke Facebook und Instagram erwägt Presseberichten zufolge einen milliardenschweren Einstieg beim Brillenkonzern EssilorLuxottica . Es habe Gespräche über die Übernahme einer kleinen Beteiligung gegeben, berichten «Financial Times» und «Wall Street Journal» (WSJ) unter Berufung auf informierte Personen. Laut «WSJ» geht es um eine Beteiligung von rund 5 Prozent. Das könnte Meta rund 4,5 Milliarden Euro kosten. Die Titel von EssilorLuxottica zogen in Paris um 2,3 Prozent an.
Die zuletzt schwankungsanfälligen Anteilscheine des Elektroautobauers Tesla legten um 2,2 Prozent zu. Eine mögliche Kursstütze waren starke Quartalszahlen des Autobauers Volvo Cars . Das Analysehaus Bernstein Research verwies darauf, dass das Unternehmen eine Rekordmarge bei seinen Elektrofahrzeugen erreicht habe.
Etwas optimistischer für den Jahresgewinn als bisher ist der US-Pharmakonzern Abbott Laboratories . Die Aktien verloren dennoch 2,3 Prozent.
Definitiv keinen Appetit hatten Anleger auf die Papiere von Domino's Pizza. Die Fastfood-Kette vermochte im vergangenen Quartal auch mit Rabatten und neuen Pizzen nicht wie erhofft die Kunden anzulocken, was ihr einen Kursrutsch von mehr als 12 Prozent einbrockte.
Die Aktien von Beyond Meat sackten um 10,7 Prozent ab. Dem «WSJ» zufolge spricht der Hersteller veganer Fleischersatzprodukte mit einer Reihe von Unternehmensanleihe-Haltern über eine Restrukturierung der Bilanz.
(AWP)