«SonntagsZeitung»:

Alain Berset ist nach seinem Besuch in Georgien als Generalsekretär des Europarats in Kritik der Opposition geraten. Während seines Aufenthalts in Tiflis traf er Regierungsvertreter und hielt dies auf dem Kurznachrichtendienst X fest, was von der Opposition scharf verurteilt wurde, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Marika Mikiashwili, Mitglied einer liberalen Oppositionspartei, warf ihm vor, das Regime zu stützen und die Forderung nach Neuwahlen zu ignorieren. Berset erklärte seinerseits auf X, er habe auch mit Oppositionsvertretern und der Zivilgesellschaft über Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit gesprochen. Zudem begrüsste er die Zusage der Regierung, das umstrittene Agenten-Gesetz, das Medien und NGOs bei ausländischer Finanzierung als Agenten einstuft, zu überarbeiten. Die Opposition sieht jedoch jeglichen Dialog mit der Regierung als Unterstützung eines repressiven Regimes.

«Le Matin Dimanche»:

Die Schweizer Parteien und Lobbygruppen haben im Jahr 2024 über 44 Millionen Franken für die Kampagnen zu den zwölf eidgenössischen Abstimmungen ausgegeben. Das berichtete «Le Matin Dimanche» unter Berufung auf eigene Berechnungen. Auffällig ist, dass in neun Fällen das Lager mit den geringeren Werbeausgaben die Abstimmung für sich entscheiden konnte. Die teuerste Kampagne drehte sich um den Ausbau der Autobahnen, für die 7,4 Millionen Franken investiert wurden. Am anderen Ende der Skala steht die Abstimmung zur körperlichen Unversehrtheit vom 9. Juni, bei der die Initianten weniger als 100'000 Franken ausgaben. Mit 6,9 Millionen ausgegebenen Franken hat der Arbeitgeberverband Economiesuisse dieses Jahr am meisten Geld in die Abstimmungen gesteckt. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) konnte seinerseits mehr als 3,7 Millionen aufbringen. Auf der Seite der Parteien ist die SP mit 2,6 Millionen Franken am ausgabefreudigsten.

«SonntagsZeitung»:

Der Prototyp des Atomreaktors von Copenhagen Atomics soll bereits Ende 2026 in der Schweiz getestet werden. Das Paul-Scherrer-Institut (PSI) und das dänische Unternehmen planen den Betrieb in der Gemeinde Villigen AG, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Der Betrieb eines solchen Reaktors zu Forschungszwecken ist demnach in Dänemark verboten, in der Schweiz hingegen erlaubt. Der kleine Reaktor soll ab 2030 seriell hergestellt und in alle Welt verkauft werden. Er könne im Vollbetrieb rund 80'000 Haushalte mit Strom versorgen, hiess es weiter. Der Reaktor nutzt geschmolzenes Salz als Brennstoff und soll besonders sicher sein. Kritiker warnten dennoch vor möglichen Risiken, da es sich um ein experimentelles Projekt handelt. «Auch wenn es sich um vergleichsweise kleinere Anlagen handelt, können Unfälle enorme negative Auswirkungen für die Menschen und die Umwelt bedeuten», sagte Nils Epprecht, Geschäftsleiter der Schweizerischen Energiestiftung, zur Zeitung.

«SonntagsBlick»:

Stefan Linder und André Lüthi, Miteigentümer der Fischzucht am Blausee, verlangen sieben Millionen Franken von der BLS AG. Wie aus einem Schreiben, das dem «SonntagsBlick» vorliegt, hervorgeht, setzt sich die Summe aus fünf Millionen Franken für Schäden, einer Million für Reputationsverlust und einer Million für Anwaltskosten zusammen. Die Blausee AG wirft dem Bahnunternehmen vor, durch Materialablagerungen aus dem Ausbau des Lötschberg-Basistunnels das Fischsterben in ihrem Gewässer verursacht zu haben. Laut Linder starben über 144'000 Forellen qualvoll, und die Fischzucht konnte 26 Monate lang keine Kunden beliefern. Eine Sprecherin der BLS betont gegenüber «SonntagsBlick», dass man mit der Blausee AG im Austausch stehe. Über Details der Gespräche sei Stillschweigen vereinbart worden. Das Bundesverwaltungsgericht wies kürzlich eine Klage der Blausee AG ab, diese wiederum kündigte an, den Fall ans Bundesgericht weiterzuziehen.

«SonntagsZeitung»:

Ein gleichzeitig mit dem PUK-Bericht veröffentlichter 267-seitiger Expertenbericht von Langhart/Hirschle deckt zusätzlich gravierende Missstände bei der Credit Suisse (CS) und der Finanzmarktaufsicht (Finma) auf. Wie die «SonntagsZeitung» berichtete, steht der frühere CS-Verwaltungsratspräsident Urs Rohner im Zentrum der Kritik, unter anderem wegen eines Geldwäscheskandals mit der russischen Mafiaorganisation «Tambowskaja». Die Finma warf dem Verwaltungsrat vor, Gesetze nicht ausreichend durchgesetzt zu haben, und erwog zeitweise ein Berufsverbot für Rohner und den damaligen Chefjuristen Romeo Cerutti, verzichtete jedoch letztendlich darauf. Laut dem Bericht soll Rohner mehrfach falsche Auskünfte zur Geldwäsche gegenüber der Finma erteilt haben, ohne dass dies Konsequenzen hatte. Die Bank wurde zudem 2018 angewiesen, einen zusätzlichen Verwaltungsrat für Compliance einzusetzen. Stattdessen habe die Finma Rohners Vorschlag akzeptiert, ein internes Komitee einzurichten - ein Entscheid, der im Bericht als «nicht nachvollziehbar» bezeichnet wurde.

«NZZ am Sonntag»:

Thomas Schinecker, CEO von Roche hat die zentrale Rolle von künstlicher Intelligenz (KI) in der Medikamentenentwicklung hervorgehoben. KI beschleunige die Forschung, indem sie Moleküle effizienter analysiere und gezielt weiterentwickle, sagte Schinecker im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Ein Beispiel sei ein potenzielles Medikament gegen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, dessen Entwicklung stark von KI-gestützten Datenanalysen profitiere. Schinecker kündigte im Interview des Weiteren zwei bedeutende Roche-Medikamente an, die in den kommenden Jahren auf den Markt kommen sollen: ein Mittel gegen Fettleibigkeit, sowie ein Alzheimer-Medikament. Wann genau diese Medikamente auf den Markt kommen und was sie kosten sollen, sei laut dem Roche-CEO noch unklar.

«SonntagsBlick»

Der Schweizer Filmproduzent Karl Spoerri hat Kritik an der Schweizer Kulturpolitik geäussert. Der Film über die US-Autorin Patricia Highsmith, mit Helen Mirren und Alden Ehrenreich in den Hauptrollen, sollte ursprünglich in der Schweiz gedreht werden. Doch sowohl das Bundesamt für Kultur als auch die Zürcher Filmstiftung lehnten eine Förderung von insgesamt 500'000 Franken ab. Spoerri sieht darin eine verpasste Chance für den Filmstandort Schweiz. Wegen hoher Produktionskosten werde der Film nun grösstenteils in Italien und Grossbritannien gedreht. Er forderte von Kulturministerin Elisabeth Baume-Schneider, mehr Flexibilität in der Filmförderung wie in Österreich oder Skandinavien: «Nur so werden wir als Filmland Schweiz mehr Publikum bekommen und international an Relevanz gewinnen», sagte Spoerri im «SonntagsBlick». Nadine Adler Spiegel, Co-Leiterin der Sektion Film im Bundesamt für Kultur, erklärte auf Anfrage der Zeitung dazu: «Unsere Mittel sind begrenzt, wir können nicht alles fördern, was wir gerne fördern würden.»

«SonntagsZeitung»:

Die Preise für Zweitwohnungen, besonders in Höhenlagen über 1000 Metern, steigen weiter an. Im Wallis hat sich die Preisdifferenz zu tiefer gelegenen Lagen seit 2020 deutlich verstärkt, wie die «SonntagsZeitung» unter Berufung auf eine Analyse von Wüest Partner schrieb. Gründe dafür seien der Klimawandel, Schneesicherheit und die Attraktivität der kühlen Berge im Sommer. Im Kanton Graubünden trieben gute Erreichbarkeit und Investitionen in touristische Infrastruktur die Preise um 76 Prozent seit 2011 - kurz vor Annahme der Zweitwohnungsinitiative - nach oben, hiess es weiter. Auch die Pandemie verstärkte die Nachfrage, da Homeoffice und der Wunsch nach Rückzugsorten aus der Stadt den Markt beeinflussten. Ein ähnlicher Trend zeigt sich im Kanton Bern, wo die Preise, der Analyse zufolge, seit 2011 um 55 Prozent gestiegen sind.

«Le Matin Dimanche»:

In der Schweiz nimmt der Wiederverkauf von Weihnachtsgeschenken auf Online-Plattformen stetig zu. «Nach den Feiertagen verzeichnen unsere Plattformen einen deutlichen Anstieg der Inserate», sagte Michelle Gehri von der Swiss Marketplace Group zu «Le Matin Dimanche». Im Vergleich zur Woche vor Weihnachten stieg die Anzahl der Inserate nach den Festtagen um 16 Prozent auf Ricardo, um 20 Prozent auf tutti.ch und um 22 Prozent auf Anibis. Zu den am häufigsten weiterverkauften Artikeln gehören preisgekrönte Bücher, beliebte Videospiele, Spielzeug wie Lego-Sets und Sammelkarten sowie Parfüms in Originalverpackung.

(AWP)