«SonntagsBlick»:
Der Bund hat das Genfer Zentrum für humanitären Dialog beauftragt, in der eritreischen Diaspora in der Schweiz zu vermitteln. Wie der «Sonntagsblick» berichtete, soll die Organisation, die weltweit Kriegsparteien an den Verhandlungstisch bringt, Spannungen zwischen Anhängern und Gegnern der eritreischen Militärdiktatur deeskalieren. Martin von Muralt, Delegierter des Sicherheitsverbunds Schweiz (SVS), bestätigte der Zeitung erste Gespräche mit den betroffenen Gruppen. Ziel des Projekts sei es, Gewalt auf Schweizer Strassen durch Dialog zu verhindern. Die Vermittlung gestaltet sich laut von Muralt jedoch schwierig, da es auch innerhalb der Gruppierungen unterschiedliche Auffassungen gibt. Wiederholt kam es in der Schweiz zu gewaltsamen Auseinandersetzungen in der eritreischen Gemeinschaft.
«Le Matin Dimanche»:
Die Mitte hat der SVP mit einem Vorschlag zur Regulierung der Zuwanderung im Rahmen des EU-Abkommens den Wind aus den Segeln genommen. Laut «Le Matin Dimanche» will die Mitte ihren Vorschlag als direkten Gegenvorschlag zur SVP-Initiative «Keine 10-Millionen-Schweiz» einreichen. Die Bevölkerung soll darüber vor einer Abstimmung über das gesamte Paket mit der EU entscheiden. Ziel sei es, die bilateralen Abkommen mit Brüssel zu sichern. Die FDP unterstützt den Vorschlag, während die Grünen skeptisch sind. Die SP fordert eine Garantie für den Schutz der Löhne, hiess es weiter.
«NZZ am Sonntag»:
Die Zahl fehlgeleiteter Gepäckstücke der Swiss am Flughafen Zürich hat sich im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie verdoppelt. Grund dafür sei die Modernisierung der Gepäcksortieranlage des Flughafens, sagte Swiss-Betriebschef Oliver Buchhofer in der «NZZ am Sonntag». Die Anlage habe erst kürzlich für mehrere Stunden gestreikt und das nicht zum ersten Mal, kritisierte er. Die Swiss sieht sich besonders betroffen, da sie für Entschädigungen wie Hotelkosten und verlorenes Gepäck allein aufkommt. «Im Jahr 2024 haben wir neben den Betreuungskosten für Hotel und Essen in den ersten neun Monaten allein für Entschädigungen unserer Gäste über 10 Millionen Franken bezahlt. Tendenz steigend», sagte Buchhofer. Auch die Pünktlichkeit bleibt ein Problem: Zwar stieg sie per Mitte Dezember 2024 auf 65 Prozent, liege jedoch unter dem Ziel von 70 Prozent, so Buchhofer weiter.
«NZZ am Sonntag»:
SEKTE: Die christliche Sekte Shincheonji, bekannt für ihre aggressive Missionierung, richtet sich in der Schweiz vor allem an junge Menschen. Recherchen der «NZZ am Sonntag» zeigen, dass die Gemeinschaft von einem kleinen Kreis geleitet wird. In der Schweiz zählt sie laut Schätzungen der Fachstelle Relinfo 300 bis 400 Mitglieder. Präsident der Sekte, die im Handelsregister als Verein eingetragen ist, ist ein Psychiater, der für die Stadt Zürich arbeitet. Laut «NZZ» ist er seit der Gründung von Shincheonji in der Schweiz im Jahr 2016 aktiv. Er betonte auf Anfrage der Zeitung, sein persönlicher Glaube stehe in keinem Zusammenhang mit seiner beruflichen Tätigkeit. Er habe noch nie seinen beruflichen Verhaltenskodex gebrochen. Zudem wies er jegliche Vorwürfe des Fehlverhaltens von Shincheonji zurück. Seine Arbeitgeberin, die Stadt Zürich, erklärte, von diesem Engagement nichts gewusst zu haben, nehme den Fall jedoch ernst und werde ihn genau prüfen.
«NZZ am Sonntag»:
Silvia Steiner, Präsidentin der Erziehungsdirektorenkonferenz, hat den Sprachenkompromiss und das Frühfranzösisch auf Primarstufe verteidigt. Sie betonte im Interview mit der «NZZ am Sonntag» die Bedeutung der Sprachkenntnisse für den Zusammenhalt der Schweiz, räumte jedoch ein, dass die Ansprüche an den Fremdsprachenunterricht überdacht werden müssten. Angesichts von KI-Übersetzern solle der Fokus künftig weniger auf Vokabellernen liegen, sondern auf dem Verständnis für die Sprache und der Fähigkeit, maschinelle Übersetzungen kritisch zu beurteilen. Die Umsetzung dieser Ansätze sieht sie als Aufgabe der pädagogischen Hochschulen. Internationale Studien bewerten, laut «NZZ, die Lese- und Schreibkompetenzen der Schweiz als schlecht, Steiner entgegnet: »Wir können nicht ständig nach Digitalisierung schreien, auf allen Computern Rechtschreibeprogramme installieren und dann verlangen, dass die Kinder genau wissen, wie man jedes Wort richtig schreibt«.
»SonntagsBlick«:
Der Energiebranche wird vorgeworfen, ihre Rekordgewinne durch überhöhte Strompreise erzielt zu haben. Laut »SonntagsBlick« verzeichnete die nationale Netzgesellschaft Swissgrid seit 2014 Gewinne von 788 Millionen Franken, wovon 319 Millionen als Dividenden an Aktionäre flossen. Insbesondere Axpo und BKW, denen Swissgrid zu mehr als zwei Dritteln gehört, profitierten mit rund 200 Millionen Franken, was auch den Konzernleitungen zugutekam. Swissgrid rechtfertigte laut Zeitung das Ganze damit, dass Axpo, BKW und Co. ab 2013 »das Eigentum und die Verantwortung« für das schweizerische Übertragungsnetz abgeben mussten. Dafür hätten die Stromkonzerne Swissgrid-Aktien im Wert der eingebrachten Assets erhalten. Die Eidgenössische Elektrizitätskommission kritisierte die hohe Verzinsung des Kapitals im Stromnetz (WACC) als überzogen. Der Bundesrat plant eine Anpassung der Berechnungsmethodik, um ungerechtfertigte Renditen zu vermeiden.
»SonntagsZeitung«:
Satiriker Andreas Thiel hat nach fünf Jahren Arbeit seine Kinokomödie »Kalbermatten« fertiggestellt. Der Film wird ab Januar regulär in den Kinos gezeigt, nachdem Thiel ohne staatliche Förderung sechs Millionen Franken aufgetrieben hat, wie er zu der »SonntagsZeitung« sagte. Die Affäre um seine islamkritischen Äusserungen und der darauffolgende TV-Skandal 2014 bei Roger Schawinski hatten seine Karriere schwer beschädigt. Thiel wurde in der Kulturszene boykottiert, musste Auftritte unter Polizeischutz absolvieren und verlor seine finanzielle Basis. Rückblickend bezeichnete er den Bruch als Chance zur Neuorientierung. Sein Film handelt von einer politischen Satire im Dorf Kalbermatten, das im Geschlechterkampf versinkt. Trotz boykottähnlicher Schwierigkeiten fand Thiel für sein Projekt private Investoren und Unterstützer. Nun plane er eine Fortsetzung und den Aufbau eines privaten Filmstudios in Regensdorf ZH, hiess es weiter.
»Le Matin Dimanche«Mit Weihnachten steigt die Beliebtheit von chinesischen Fondues - und damit auch die Zahl der Lebensmittelinfektionen. Jährlich werden in der Schweiz bis zu 10'000 Fälle gemeldet, erklärte Tiziana Boebner Lombardo, Sprecherin des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) gegenüber »Le Matin Dimanche". Die dadurch verursachten Kosten belaufen sich auf bis zu 50 Millionen Franken pro Jahr. Besonders häufig sind junge Männer betroffen. Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollte rohes Geflügel auf keinen Fall in die Essensschale gelegt werden, betonte das BLV.
(AWP)