«NZZ am Sonntag»:

Seit der Ankündigung der Ukraine-Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock NW ist die Zahl russischer Cyberangriffe rasant angestiegen. Statt wie sonst üblich wenige Hundert waren es im April über 1600 russische Angriffe und im Mai bereits über 4600 Cyberattacken auf Schweizer Server, wie die «NZZ am Sonntag» unter Berufung auf Zahlen der Firma Dreamlab Technologies schrieb. Die Zahlen seien zwar nicht repräsentativ für die Schweiz, würden aber zeigen, dass die Spannungen zunehmen. Gewichtige Firmen mit kritischer Infrastruktur hätten daher eine IT-Sperrphase verfügt. Unternehmen in den Bereichen Telekommunikation, öffentlicher Verkehr oder Energie würden bis nach dem Abschluss der Konferenz etwa keine Updates vornehmen, um keine Angriffsfläche zu bieten.

«SonntagsZeitung»:

Dem Nachrichtendienst des Bundes (NDB) sind angesichts der russischen Propaganda gegen die Schweiz die Hände gebunden. Der NDB darf von Gesetzes wegen keine Informationen beschaffen, wenn es um die politische Einflussnahme anderer Länder geht, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Ausnahmen würden gelten, wenn Vorgänge auf terroristische, verbotene nachrichtendienstliche oder gewalttätig-extremistische Tätigkeiten hinweisen. Der NDB gehe davon aus, dass die Beeinflussungsversuche sich intensivieren, sollten politische Prozesse für Russland von Bedeutung sein. Für den ehemaligen NDB-Chef Peter Regeli sei die Situation «besorgniserregend».

«SonntagsBlick»:

Der Hausärzteverband hat vom Bundesrat 200 Millionen Franken zum Ausbau der Studienplätze und der Weiterbildung gefordert. 100 Millionen Franken sollen an Universitäten gehen, wie «SonntagsBlick» schrieb. Damit solle die Zahl der Medizinstudienplätze von 1300 auf 1800 steigen. Mit der anderen Hälfte des Betrags wolle der Verband Weiterbildungsprogramme ausbauen. Ziel sei es, Praxisassistenzstellen von heute 280 auf neu 720 zu erhöhen. Die Forderung sehe vor, dass das Geld aus einem Topf von Bund und Kantonen für Bildung, Forschung und Innovation abgezweigt werden. Es soll in den nächsten vier Jahren zweckgebunden ausgezahlt werden. Der Bundesrat hatte dem Parlament bereits vorgelegt, welche Gelder er für den Bereich Bildung, Forschung und Innovation aufwenden will.

«SonntagsZeitung» / «Le Matin Dimanche»:

Rund 16 Prozent der in der Schweiz zurückgelegten Kilometer pro Person sind 2019 auf die Bahn entfallen. Drei Viertel aller Wegstrecken wurden in Privatfahrzeugen bewältigt, wie die «SonntagsZeitung» aufgrund von Daten des Bundesamts für Statistik schrieb. Die Bahn legte im Vergleich zu anderen Transportmitteln in den letzten 20 Jahren demnach am stärksten zu. Auch der Autoverkehr sei schneller als die Bevölkerung gewachsen, jedoch nicht so stark wie die Bahn. Beim Faktor Eigenfinanzierung hänge das Auto den Zug ab. Autofahrerinnen und -fahrer würden 86 Prozent der verursachten Kosten selbst tragen. Bei Reisenden im Zug seien es 44 Prozent der Kosten. Die Zeitung rechnet externe Verkehrskosten wie die Umwelt- und Gesundheitsbelastung mit ein.

«NZZ am Sonntag»:

Eritreas Botschafter Adem Osman hat im Frühjahr 2023 in der Schweiz ein Asylgesuch gestellt. Osman verliess davor das Land ohne Begründung, wie die «NZZ am Sonntag» einer Rede von Osmans Nachfolger entnahm. Der Nachfolger von Oman habe die Fahnenflucht vor Anhängern des Regimes eingeräumt. Eritrea versuche das Untertauchen von Osman unter dem Deckel zu halten. Der Nationalrat berate am Montag drei Vorstösse zum afrikanischen Land. Die Politik fordere, dass abgewiesene Asylbewerber aus Eritrea in ein Drittstaat ausgeschafft werden sollen. Der Vorstoss habe gute Chancen. Das Staatssekretariat für Migration hält die Idee jedoch für nicht praktikabel, wie die Zeitung vertraulichen Protokollen der vorberatenden Kommission entnahm.

«SonntagsBlick»:

Ein interner Revisionsbericht des Aussendepartements hat vor einem möglichen Interessenkonflikt zwischen der Deza und dem IKRK gewarnt. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz sollen deshalb für mindestens 18 Monate auf Distanz gehen, wie «SonntagsBlick» dem Bericht entnahm. Die Deza habe gegenüber dem IKRK das Subventionsgesetz nicht eingehalten. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) werfe der Deza aber keine Vetternwirtschaft vor, schrieb die Zeitung. Mit der Distanz solle das Wahrnehmungsrisiko einer möglichen Interessenskollision reduziert werden, hiess es im Bericht.

«SonntagsBlick»:

Die Revisionsstelle des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) hat die Krisenkommunikation des Bundes bemängelt. Die Umsetzung des krisensicheren Kommunikationssystems für den Bevölkerungsschutz hapert, wie «SonntagsBlick» schrieb. Das Parlament bewilligte vor fünf Jahren 150 Millionen Franken für das System. Noch befinde es sich in einem «sehr frühen Projektstatus», hiess es im Bericht. Die Vorsteherin des VBS, Viola Amherd, forderte vom VBS-Generalsekretariat, dem Chef der Armee sowie der Direktorin des Bundesamts für Bevölkerungsschutz (Babs), die Empfehlungen des Berichts BIS Ende 2024 umzusetzen. Das neue System wird laut Babs planmässig Ende 2027 in Betrieb gehen.

«NZZ am Sonntag»:

Erpressungen bei Bauprojekten haben zugenommen. Anwohnerinnen und Anwohner würden zusehends Baurekurse als Druckmittel benutzen, um finanzielle Forderungen zu stellen, schrieb die «NZZ am Sonntag». Wenn man Machtposition eines möglichen Rekurses «praktisch kostenlos ausnutzen kann, bringt dies all diejenige in Versuchung, die es mit der Moral nicht so genau nehmen», sagte Peter Ilg, Leiter des Swiss Real Estate Institutes der Hochschule für Wirtschaft Zürich. 80 Prozent aller Einsprachen hätten keinen Erfolg, sagte er. Viele Bauherrschaften würden sich aber den Forderungen der Nachbarschaft beugen.

«Le Matin Dimanche»:

Die Hälfte der Ärzteschaft auf Notfallstationen in der Schweiz hat mindestens ein Kriterium von Burnout aufgewiesen. Zu diesem Schluss kam eine Studie, die kürzlich im Fachmagazin «Swiss Medical Weekly» veröffentlicht wurde, wie «Le Matin Dimanche» schrieb. Die Ärzteschaft sei aufgrund von chronischem Stress und den Arbeitsbedingungen ausgebrannt, sagte der Hauptautor der Studie, Eric Heymann. Er ist stellvertretender Chefarzt der Notfallabteilung am Spital Neuenburg. Die Erschöpfung betreffe Notärztinnen und -Ärzte tendenziell stärker als andere medizinische Fachrichtungen.

«SonntagsZeitung»:

Ein Täter der Prügelattacke auf eine Frau in Schaffhausen hat in einem Interview über die Tatnacht geredet. Warum er die Frau spitalreif geschlagen hatte, wisse er nicht. «Mir ist die Zündschnur runtergebrannt», sagte der Mann zur «SonntagsZeitung». Mildernde Umstände mache er für sich nicht geltend. Für die Tat könne er ein- oder eineinhalb Jahre ins Gefängnis kommen. Die Strafe fände er gerecht. Beim Opfer habe er sich persönlich entschuldigt. «Ich hatte den Eindruck, dass sie mir verziehen hat», sagte er. «Er wollte mir einreden, mir nichts angetan zu haben, ich sei ausgerastet, er sei ausgerastet, es tue ihm leid», sagte die Frau in einer Stellungnahme. Die Täter würden nun versuchen, sich aus allem herauszureden, sagte sie.

(AWP)