Die Zolleskapaden hatten speziell zum Ende der vergangenen Woche für deutliche Schwankungen am Devisenmarkt gesorgt. Während der US-Dollar in diesem Umfeld klar zur Schwäche neigte, war der Schweizer Franken als sicherer Hafen gesucht.

Das Dollar/Franken-Paar bewegte sich am Montagmorgen kaum von der Stelle und wurde zu 0,8173 gehandelt. Noch am Freitag war das Paar allerdings auf ein Mehrjahrestief von 0,8099 gesunken. Innerhalb einer guten Woche legte der Franken gegenüber dem Greenback um sechs Prozent zu. Dies untermauere die Flucht der Anleger in sichere Häfen, sagte ein Händler.

Auch das Euro/Franken-Paar hat sich zuletzt beruhigt und geht aktuell bei 0,9313 um. Zum Vergleich: Zu Beginn des Monats und vor Beginn des Zollstreits ging das Paar jedoch noch zu Kursen um die 96-Rappen-Marke um. Das Euro/Dollar-Paar kostete derweil zuletzt 1,1394 nach 1,1311 am Freitagabend. Aber auch hier gab es eine grössere Bewegung: vor gut einer Woche lag der Kurs noch unter 1,10.

Nach Ansicht der Devisenexperten der Commerzbank dürfte die schnelle Aufwertung des Franken der SNB ein Dorn im Auge sein. «Solange sich die Aufwertung aber nicht in diesem Tempo fortsetzt, rechnen wir nicht mit ausgeprägten Interventionen», heisst es in dem aktuellen Kommentar. Etwas weniger entspannt sieht das die UBS. In einem Papier aus dem FX-Handel der Bank heisst es, eine Zinssenkung der SNB vor dem regulären Termin Mitte Juni und Devisenmarktinterventionen in grösserem Ausmass seien wahrscheinlich.

Ob es bereits zu Interventionen gekommen ist, ist nicht bekannt. Die heute veröffentlichten Daten zu den Sichtguthaben der SNB in der letzten Woche lassen es zumindest nicht ausschliessen. So sind die Giroguthaben inländischer Banken um 5,0 Milliarden gestiegen. Die Giroguthaben gelten jedenfalls als Indiz dafür, ob die SNB am Devisenmarkt interveniert hat, da die jeweiligen Gegenpositionen der Banken auf den Giroguthaben verbucht werden.

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(AWP)