Auch zum Franken erholte sich der Euro zuletzt ganz leicht. Das EUR/CHF-Paar wurde am späten Abend bei 0,9527 gehandelt, im Tief am späteren Nachmittag war es bis auf 0,9509 gefallen. Am frühen Morgen hatte das Paar noch bei knapp über 0,96 gelegen. Das USD/CHF-Paar ging derweil am Abend zu 0,8905 um, was klar tiefer war als am Morgen mit 0,8943.

Erneut war es die hohe politische Unsicherheit in Frankreich gewesen, die die Gemeinschaftswährung unter Druck setzte. Der Ausgang der Europawahl am vergangenen Sonntag hatte den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron dazu bewogen, Parlamentswahlen auszurufen, denn sein Mitte-Bündnis hatte eine herbe Niederlage erlitten. An den Märkten wird nun eine Machtübernahme europakritischer Kräfte aus dem rechten politischen Lager befürchtet. Dies könnte sich negativ auf die ohnehin angespannte Haushaltslage des zweitgrössten Eurolandes und damit die Stabilität des Währungsraums auswirken. Gewählt wird in Frankreich nun am 30. Juni und 7. Juli.

Die steigenden politischen Risiken treffen auf Staatsfinanzen, die sich nach Einschätzung von Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, in vielen Mitgliedsländern bereits in einer heiklen Situation befinden. «Eine funktionierende Währungsunion setzt eine enge Kooperation der Mitgliedsstaaten voraus, was rechte Parteien jedoch als Eingriff in die nationale Souveränität ablehnen», sagte Krämer.

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(AWP)