Auch zum Franken hat der Euro am Vormittag Boden gut gemacht und wird zuletzt zu 0,9399 Franken bewertet nach 0,9380 am Morgen und 0,9371 am Vorabend. Derweil wird das Dollar/Franken-Paar kaum verändert zu 0,8248 gehandelt nach 0,8241 im Frühgeschäft.
Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im April stärker eingetrübt als erwartet. In Deutschland und Spanien aber konnte sie sich leicht verbessern. Nun gilt die Aufmerksamkeit dem vom Conference Board erhobenen US-Konsumentenvertrauen. Die bereits veröffentlichte Umfrage der Universität von Michigan weist den Helaba-Experten zufolge auf Abwärtsrisiken hin. Auf die Stimmung gedrückt hätten die Inflationserwartungen der Konsumenten im Zuge der Zollpolitik der US-Regierung.
Wichtig seien auch die diversen Daten vom US-Arbeitsmarkt. Heute werden die JOLTS-Daten veröffentlicht. Am Mittwoch folgt der Bericht der privaten Arbeitsagentur ADP, am Donnerstag die Erstanträge aus Arbeitslosenhilfe und am Freitag der offizielle Bericht des US-Arbeitsministeriums.
Der Handel dürfte daher nervös bleiben. Allerdings dürften die Anleger ihren Blick nicht nur auf US-Daten und Zölle richten, sondern zunehmend auch auf den anstehenden Start der neuen Regierung in Deutschland.
Dollar bleibt angeschlagen
Der Dollar habe sich in den letzten Tagen zwar etwas erholt. Er bleibe aber angeschlagen und absturzgefährdet, heisst es in einem Kommentar der Valiant Bank. Die angedrohten Zölle seien zwar in den meisten Fällen sistiert und teilweise durch Verhandlungen ersetzt worden. «Aber das Vertrauen in die amerikanische Regierung hat nachhaltig Schaden erlitten», so Valiant.
Valiant befürchtet, dass die USA auch die bereits diskutierte Strafgebühr für ausländische Eigner von Staatsanleihen einführen und die Notenbank entmachten könnte. Die nächste Belastungsprobe stehe am 7. Mai an. Sollte die US-Notenbank wie von US-Präsident Trump gefordert die Zinsen senken, würde das als Signal verstanden, dass sie ihre Unabhängigkeit aufgegeben habe. Es sei aber wahrscheinlicher, dass das Fed stillhalte und die präsidialen Drohungen hinsichtlich einer Absetzung der Notenbankpräsidenten zunehmen. «Beides ist für den ohnehin noch immer überbewerteten Dollar nicht gut.»
Die SNB dürfte im Juni mit einer neuerlichen Zinssenkung auf die jüngste Frankenaufwertung reagieren, schreibt die Bank weiter. Devisenmarkt-Interventionen könne sie sich angesichts der Zolldiskussionen zwischen Bern und Washington nicht leisten.
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(AWP)