Händler verweisen auf den US-Arbeitsmarkt, der sich zum Jahresanfang weiterhin in robuster Verfassung präsentiert. So ist die Arbeitslosenquote unerwartet gesunken. Das spreche gegen eine baldige Lockerung der US-Geldpolitik.
Zwar ist die Beschäftigungsentwicklung in den USA im Januar mit 143'000 neu geschaffenen Stellen ausserhalb der Landwirtschaft etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Allerdings wurden die Vormonatswerte deutlich nach oben revidiert. Zudem ist die Arbeitslosenquote auf 4,0 von 4,1 Prozent gesunken und die Stundenlöhne sind unerwartet gestiegen. Dies ist der zweite Rückgang in Folge und die niedrigste Quote seit Mai vergangenen Jahres. Analysten hatten im Schnitt eine Stagnation erwartet.
Der Arbeitsmarkt ist ein wichtiger Faktor für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Sie hatte im Januar die Leitzinsen stabil gehalten. Zudem wurden die Erwartungen für weitere Leitzinssenkungen gedämpft. Die aktuellen Daten sprechen nach Einschätzung von Volkswirten gegen erneute Zinssenkungen. «Je besser es um die US-Wirtschaft bestellt ist, desto länger bleiben die Zinsen auf einem hohen Niveau», schreibt Gitzel. «Die Fed könnte sogar gezwungen werden, die Daumenschrauben wieder anzuziehen.» Er schliesst also Zinserhöhungen nicht aus.
Derweil trübte sich die Stimmung der US-Konsumenten im Februar angesichts wachsender Inflationssorgen unerwartet deutlich ein. Zudem stiegen die Inflationserwartungen auf kurze Sicht stark an. Auf Sicht von einem Jahr kletterten sie von 3,3 Prozent im Vormonat auf 4,3 Prozent. Die längerfristigen Erwartungen legten von 3,2 Prozent auf 3,3 Prozent zu.
Dagegen konnten am Morgen unerwartet schwache Daten zur Industrieproduktion in Deutschland den Euro nicht belasten. Im Dezember war die Fertigung stärker als erwartet gesunken. Daten vom deutschen Aussenhandel im Dezember waren hingegen besser als gedacht ausgefallen
(AWP)