Mit dieser Vorstellung blieben alle Optionen auf dem Tisch. Ein positiver Monatsausklang sowie ein positiver Start in den August erschienen weiterhin möglich.
Der Dax ging am Freitag 0,65 Prozent höher mit 18.417,55 Punkten aus dem Handel. Das bedeutet ein Wochenplus von 1,4 Prozent. Dabei war der deutsche Leitindex tags zuvor im Sog schwacher US-Techaktien noch unter die Marke von 18 100 Punkten gerutscht.
Zum Wochenschluss kam die US-Techbörse Nasdaq wieder ein Stück weit in Tritt. Für Beruhigung sorgte auch der US-Preisindex PCE für den Juni. Dieser ist das bevorzugte Preismass der US-Notenbank Fed. Angesichts dessen Entwicklung dürfte sich an den Erwartungen für die amerikanische Geldpolitik nichts ändern. Auf der Fed-Sitzung kommende Woche wird noch nicht mit der erhofften Zinswende gerechnet. Doch eine Senkung im September erscheint weiter möglich.
Trotz der Erholung am Freitag bleiben die charttechnischen Signale für den Dax erst einmal durchwachsen. So war er in der auslaufenden Woche unter den Mitte Juni gestarteten Erholungstrend gefallen und hat diesen am Freitag lediglich von unten getestet. Der zuletzt ebenfalls schwache MDax der mittelgrossen Börsenwerte gewann am Freitag 0,66 Prozent auf 25.116,62 Punkte.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx schloss 1,06 Prozent im Plus mit 4.862,50 Punkten. Der französische Cac 40 und der britische FTSE 100 legten ähnlich deutlich zu.
Am Freitag ging die deutsche Berichtssaison weiter. Die jüngst etwas stabilisierten Titel von BASF büssten als Dax-Schlusslicht 2,3 Prozent ein. Der Chemiekonzern verzeichnete im zweiten Quartal einen überraschend deutlichen Umsatzrückgang. Die Zahlen seien nicht gerade inspirierend, kommentierte Warburg-Research-Analyst Oliver Schwarz.
Beim Branchenkollegen Wacker Chemie aus dem MDax stand nach einigen Kursausschlägen ein Rückgang um 7,8 Prozent zu Buche. Marktbeobachter sahen im Quartalsbericht Licht und Schatten.
Die Titel von Thyssenkrupp büssten 7,7 Prozent ein. Der Industriekonzern wird nach dem schwachen zweiten Quartal für das laufende Geschäftsjahr noch pessimistischer. Händler sprachen von einer anhaltenden Enttäuschung.
Die Papiere von Mercedes-Benz bewegten sich unter dem Strich kaum von der Stelle. Der Autobauer dampfte seinen Ausblick für die Profitabilität der Pkw-Sparte angesichts einer Nachfrageflaute in China ein. Die Investoren dürften indes froh sein, dass die Stuttgarter im zweiten Quartal bei der Auto-Marge trotz des geringen Anteils an Top-Modellen wieder in den prozentual zweistelligen Bereich zurückgekehrt seien, schrieb Goldman-Analyst George Galliers.
Spitzenreiter im Dax waren die Aktien von Sartorius mit plus 6,5 Prozent. Damit haben sie die starken Verluste nach einer Ausblicksenkung binnen einer Woche fast wettgemacht.
Für die Aktien von Rheinmetall ging es um 3,8 Prozent hoch. Der Rüstungskonzern und Autozulieferer gab einen Auftrag aus der Schweiz für Mörsermunition mit einem Wert im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich bekannt. Hensoldt zeigten sich nach Zahlen schwankungsfreudig - zu Handelsschluss verloren die Aktien 0,7 Prozent. Der Quartalsverlust des Rüstungselektronik-Konzerns falle deutlicher aus als avisiert, so Marktexperte Andreas Lipkow.
Der Euro zeigte sich mit 1,0858 US-Dollar wenig bewegt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0860 (Donnerstag: 1,0851) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9208 (0,9215) Euro.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,41 Prozent am Vortag auf 2,44 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,12 Prozent auf 125,02 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,23 Prozent auf 132,69 Punkte.
(AWP)