Zum Schluss notierte der deutsche Leitindex 0,18 Prozent tiefer bei 19'848,77 Punkten. Damit beendete er den siebten Tag in Folge mit einem negativen Vorzeichen. Er blieb aber klar über dem tiefsten Stand seit Anfang Dezember, den er am Freitag erreicht hatte - auch wegen einer enttäuschenden Zinsprognose der US-Notenbank Fed am Mittwochabend. Am drittletzten Handelstag des Jahres steht für 2024 immer noch ein Kursanstieg um 18,5 Prozent zu Buche - nach 20,3 Prozent im Vorjahr.
Der zuletzt noch mehr gebeutelte MDax der mittelgrossen deutschen Unternehmen konnte sich am Montag hingegen ein wenig berappeln: Er verabschiedete sich mit einem Plus von 0,61 Prozent auf 25'705,25 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es hingegen um 0,2 Prozent nach unten. In London und mehr noch in Zürich standen Kursgewinne zu Buche. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial verlor zum europäischen Handelsende 0,5 Prozent, wogegen der technologielastige Nasdaq 100 ein wenig zulegte.
Die anfänglichen Kursgewinne von Volkswagen nach einer Einigung im Tarifstreit hielten am Montag nicht lange. Die Papiere des Autobauers drehten rasch ins Minus und schlossen 2 Prozent schwächer, womit sie der grösste Kursverlierer unter den 40 Dax-Titeln waren. Abschläge erlitten auch die Aktien der Dachgesellschaft Porsche SE , der Sportwagentochter Porsche AG sowie der Konkurrenten Mercedes-Benz und BMW . Dementsprechend gehörte der Autoindex zu den deutlichsten Verlierern im europäischen Branchentableau .
VW will bis 2030 mehr als 35'000 Stellen sozialverträglich abbauen und spart durch die Arbeitskostenentlastung nach eigener Aussage 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Zudem sagte der Konzern eine neue Beschäftigungssicherung bis 2030 zu. Eine Schliessung ganzer Werke wird es - anders als zwischenzeitlich befürchtet - zunächst nicht geben. Laut Analysten hatten sich Investoren mehr vom Unternehmensumbau erhofft.
Spekulationen auf steigende Militärausgaben der westeuropäischen Nato-Länder bescherten den Aktien von Hensoldt , Rheinmetall und Renk Kursgewinne zwischen 0,4 und 2,2 Prozent. Nato-Generalsekretär Mark Rutte rechnet in der Debatte um die vergleichsweise niedrigen Verteidigungsausgaben europäischer Bündnisstaaten wie Deutschland mit neuem Druck durch den künftigen US-Präsidenten Donald Trump. «Er wird wollen, dass wir mehr tun», sagte Rutte in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Neben Hensoldt zählte Gerresheimer dank eines Kursanstiegs um 3,5 Prozent zu den grössten MDax-Gewinnern. Damit konnten sich die Aktien des Spritzen- und Ampullenherstellers etwas von ihrem Rutsch am Freitag erholen - ähnlich wie die des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk nach enttäuschenden Studienergebnissen zu dessen Abnehmmedikament Cagrisema. Experten sprachen von einer Überreaktion der Anleger.
Ein versöhnliches Jahresende von Borussia Dortmund stützte den Kurs der Aktie. Nach dem Auswärtssieg im Fussball-Bundesligaspiel beim VfL Wolfsburg erholten sich die im Nebenwerte-Index SDax gelisteten Papiere um 1,6 Prozent. Mit Tabellenplatz 6 sind die Dortmunder auf Tuchfühlung zu den begehrten Champions-League-Plätzen.
Ausserhalb der wichtigen Indizes gewannen SNP Schneider-Neureither & Partner 13,4 Prozent auf 61 Euro. Die US-Investmentgesellschaft Carlyle übernimmt das Heidelberger IT-Unternehmen und hat sich bereits über Andienungsvereinbarungen rund 76,25 Prozent des Grundkapitals gesichert, unter anderem mit Mehrheitsaktionär Wolfgang Marguerre. Den verbliebenen Anteilseignern bietet Carlyle 61 Euro je Aktie.
Der Euro geriet nach der jüngsten Stabilisierung wieder etwas unter Druck und kostete zuletzt 1,0407 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor auf 1,0393 US-Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,22 Prozent am Freitag auf 2,23 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,05 Prozent auf 126,46 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,21 Prozent auf 133,76 Punkte.
(AWP)