Der amerikanisch-chinesische Zollstreit eskaliert. Beide Länder überziehen sich mit immer höheren Zöllen und Gegenzöllen - zum Schaden der Wirtschaft beider Länder sowie der Weltwirtschaft. Die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump bleibt unberechenbar.
Im nervösen Umfeld büsste der deutsche Leitindex zum Handelsende 0,92 Prozent auf 20'374,10 Punkte ein. Auf Wochensicht resultiert daraus ein Verlust von 1,3 Prozent. Dem MDax der mittelgrossen Unternehmen erging es am Freitag mit plus 0,27 Prozent auf 25'774,26 Punkte etwas besser. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,66 Prozent auf 4'787,23 Zähler nach unten. Die Strafzoll-Thematik wirke derzeit wie ein Senkblei für die europäischen Aktienmärkte, kommentierte der Finanzmarktexperte Andreas Lipkow die Situation.
In den USA verzeichneten der Leitindex Dow Jones Industrial und der technologielastige Nasdaq 100 zum europäischen Börsenschluss moderate Abgaben, nachdem die Anleger in New York in der erneut von der Zollpolitik bestimmten Handelswoche mit extremen Kursschwankungen konfrontiert waren. In den Vereinigten Staaten nehmen die Inflationssorgen zu. Zudem trübte sich die Stimmung der US-Verbraucher im April deutlich stärker als erwartet ein, wie das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima am Freitag zeigte.
Unternehmensnachrichten kamen aus der zweiten und dritten Börsenreihe. Dort sprangen die Aktien von Schott Pharma nach überraschend guten Eckdaten für das vergangene Quartal um 11,2 Prozent hoch. Die Titel des Konkurrenten Gerresheimer gaben nach Quartalszahlen indes um 1,5 Prozent nach.
K+S legten um 7,4 Prozent zu. Die Investmentbank Stifel hatte ihr Verkaufsvotum für die Papiere gestrichen. Analyst Andreas Heine begründete seine Neubewertung mit dem positiven Preisumfeld im Kalidüngermarkt. Bei den Aktien des Kochboxenversenders Hellofresh sorgte hingegen eine Abstufung von JPMorgan für Kursverluste von 5,4 Prozent.
Beim Wechselrichter-Hersteller SMA Solar steht ein Wechsel im Finanzvorstand an. Die derzeitige Chefin Barbara Gregor wird ihren Vertrag vorzeitig beenden. Nachfolger soll Kaveh Rouhi werden. Bei Anlegern sorgte die Nachricht für noch mehr Unsicherheit. Zum Handelsschluss verloren SMA Solar 11 Prozent.
(AWP)