Das Bruttoinlandsprodukt werde in diesem Jahr um 3,0 Prozent zulegen, heisst es in der am Donnerstag veröffentlichten Projektion des Wirtschaftsministeriums. Im August waren nur 1,9 Prozent veranschlagt worden. Für das kommende Jahr wurde die Vorhersage von 2,2 auf 2,9 Prozent heraufgesetzt. «Vor allem die Produktion und die Exporte der Pharmaindustrie treiben das Wachstum an», erklärte das Ministerium.

Das Land mit seinen sechs Millionen Einwohnern profitiert von der raschen Expansion von Novo Nordisk, dem Hersteller des Abnehmmittels Wegovy und des Diabetesmittels Ozempic. Etwa ein Fünftel des dänischen Beschäftigungswachstums ist nach Angaben des Ministeriums auf die Personalaufstockung bei Novo Nordisk zurückzuführen. Das Unternehmen zählt derzeit rund 30.000 Mitarbeiter. «Obwohl Novo Nordisk von grosser und zunehmender Bedeutung für die dänische Wirtschaft ist, stellen wir uns kein Szenario vor, in dem das Wachstum so umfangreich ist, dass es ausschliesslich auf Novo Nordisk zurückzuführen ist», sagte Wirtschaftsministerin Stephanie Lose auf einer Pressekonferenz.

Novo Nordisk gilt als Vorreiter im Markt für Adipositas-Medikamente, der laut Analystenschätzungen bis Anfang der 2030er Jahre auf etwa 150 Milliarden Dollar anwachsen könnte. Eine anhaltend hohe Nachfrage nach seinen Diabetes- und Abnehm-Medikamenten bescherte dem Konzern im dritten Quartal einen Gewinnsprung. Allein mit der Abnehmspritze Wegovy setzte er 17,3 Milliarden Kronen (rund 2,3 Milliarden Euro) um - gut 48 Prozent mehr als im Vorquartal. Die Produktion von Wegovy hat der Konzern nach eigenen Angaben in den vergangenen drei Jahren verdreifacht und will sie weiter im selben Tempo ausbauen.

(Reuters)