Bereits im September hatte die Fluggesellschaft China Eastern eine Grossbestellung bekannt gegeben. Vergangene Woche kündigte Air China den Kauf von ebenfalls 100 Maschinen an.
Mit der C919 zielt die Commercial Aircraft Corp of China (Comac) auf das weltweit absatzstärkste Flugzeugsegment. Bisher wird dieser Markt vom europäischen Hersteller Airbus mit seiner Modellfamilie A320neo und dem US-Konzern Boeing mit seiner 737 Max beherrscht.
Airbus kann die grosse Nachfrage trotz eines geplanten Produktionsausbaus kaum bewältigen. Die Produktion der A320neo-Familie ist bis Ende des Jahrzehnts ausgebucht. Besonders stark gefragt ist die Langversion A321neo. Boeing hat derweil nach zwei tödlichen Abstürzen vor gut fünf Jahren und einem Beinahe-Unglück Anfang Januar mit herben Qualitätsproblemen zu kämpfen. Auf Geheiss der US-Luftfahrtbehörde FAA darf der Hersteller die Produktion der 737 Max bis auf Weiteres nicht mehr ausweiten.
Unterdessen sind die Chinesen bei der C919 stark von westlichen Zulieferern abhängig. So stammen die Triebwerke von CFM, einem Gemeinschaftsunternehmen des US-Konzerns GE Aerospace und des französischen Herstellers Safran.
In ähnlichen Varianten kommen sie auch bei der 737 Max und etwa jedem zweiten Exemplar des Airbus A320neo zum Einsatz. Engpässe bei Triebwerksherstellern begrenzen auch bei Airbus und Boeing den Ausbau der Produktion./stw/mne/mis
(AWP)
1 Kommentar
Comac, ein chinesisches, quasistaatliches Unternehmen erhält also einen Auftrag von China Southern Airlines, einer anderen Staatsfirma aus China.
Es hat jedoch seine Gründe, warum noch keine "richtige" Airline aus dem Ausland die C919 im grossen Stil gekauft hat, obwohl dieser Flieger viel günstiger als die beiden Konkurrenzprodukte ist. Die schlechte Wirtschaftlichkeit ist nur einer der Gründe, wohl aber sicher einer der wichtigeren.
Vielleicht tritt aber Russland als Käufer auf, obwohl die Russen mit der Irkut MC-21 eigentlich ein modernes Flugzeug in der Pipeline hätten. Aber ob die auf Krieg umgestellte russische Wirtschaft genug Manpower und Industriekapazität hat, steht auf einem anderen Blatt.