Das Wissen über neue Varianten des Sars-Cov2-Virus nehme stetig zu, sagte Sahin weiter. Es sei zu beobachten, dass die Immunität von Geimpften mit der Zeit nachlasse und neue Varianten entstünden. "Ich gehe davon aus, dass eine dritte Impfung für die Auffrischung der Immunität von einem hohen Wert sein könnte", erklärte der Biontech-Chef. "Allerdings wissen wir noch nicht, wann und wie oft eine Auffrischimpfung erforderlich sein wird."

Nach Sahins Worten planen das Mainzer Unternehmen und der US-Partner Pfizer in diesem Jahr eine Produktionskapazität von drei Milliarden Corona-Impfdosen. Im nächsten Jahr soll diese Zahl noch einmal gesteigert werden. Mindestens 50 Prozent davon will Biontech selbst produzieren.

Die von US-Präsident Joe Biden und anderen Politikern ins Gespräch gebrachte Forderung nach einer Freigabe von Patenten, um eine lizenzfreie Impfstoffproduktion in Entwicklungsländern zu ermöglichen, wies der Biontech-Chef zurück. Es sei wichtig, den Impfstoff weltweit "so schnell und so umfassend wie möglich" zur Verfügung stellen zu können. Doch dabei seien aktuell Rohstoffe, nicht aber Patente der "limitierende Faktor". Biontech arbeite gemeinsam mit Partnern daran, den Impfstoff günstig an Entwicklungsländer abzugeben. Eine Patentfreigabe würde jedoch keine zusätzlichen Impfstoffmengen bringen. Die Produktion des Vakzins sei sehr komplex und bestehe aus rund 50 000 Arbeitsschritten./mba/DP/he

(AWP)