Nachdem der Computerzubehör-Spezialist im vergangenen Jahr auf den Wachstumspfad zurückgekehrt ist, dürfte er diesen Trend auch im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25, das im April begann, fortgesetzt haben. Es wird ein Umsatz von 1015 Millionen Dollar erwartet.

Vor allem in puncto Profitabilität gehen die Analysten von einem klaren Gewinnplus aus, 144,4 Millionen Dollar beim Non-GAAP EBIT. Dies sei überwiegend dem schwachen Vorjahresquartal geschuldet, als Logitech sowohl beim Umsatz als auch dem Non-GAAP EBIT zweistellige Rückgänge verbucht hatte, hebt etwa die ZKB in einem aktuellen Kommentar hervor. Die Bruttomarge soll laut AWP-Konsens bei 39,9 Prozent zu liegen kommen.

Bei der UBS warnen die Experten derweil, dass sie Risiken einer zunehmenden Konsumschwäche (Sell-Through) in den USA und China sehen (siehe verschiedene vorsichtigere Kommentare/Branchendaten verschiedener Unternehmen in unterschiedlichen Branchen wie Straumann, Starbucks, Nike, Lindt, Swatch, Luxusunternehmen). Auch im Bereich Videokonferenzen deuten etwa Zahlen vom Supply-Chain-Player Barco auf ein gedämpftes Wachstum hin, was ihrer Meinung nach auch für Logitech VC eine vorsichtige Einschätzung erfordere.

Aus dem Gaming-Bereich sorgte zuletzt noch der Konkurrent Corsair Gaming für negative Schlagzeilen. Der CEO des Unternehmens sagt, der Markt für selbstgebaute High-End-Gaming-PCs entwickle sich weiterhin schwächer als erwartet.

In diesem, seit April laufenden Geschäftsjahr 2024/2025 will Logitech einen Umsatz von 4,3 bis 4,4 Milliarden Dollar erzielen. Das Betriebsergebnis (Non-GAAP) sollte 685 bis 715 Millionen Dollar erreichen.

Mangement-Gerangel im Fokus

In den vergangenen Tagen rückte Logitech vor allem wegen des Gerangels im Management immer wieder in den Fokus. In der Auseinandersetzung um die Besetzung des Verwaltungsratspräsidiums bei Logitech hat sich am Montag der Firmengründer Daniel Borel durchgesetzt. Der Computerzubehör-Hersteller muss auf Antrag von Borel das Verwaltungsratsmitglied Guy Gecht für das Amt nominieren.

Aber auch sonst macht das Unternehmen mit Personalien Schlagzeilen. Mitte Juni ernannte der Verwaltungsrat Meeta Sunderwala mit sofortiger Wirkung zur Finanzchefin (CFO) ad interim. Sie ersetzt bis auf weiteres Charles Boynton, der per Mitte Mai nach nur gut einem Jahr im Amt zurückgetreten war.

Die Logitech-Titel haben sich seit Anfang Jahr flach entwickelt, während der Gesamtmarkt gemessen am Leitindex SMI einen Anstieg um beinahe 10 Prozent verzeichnet hat. Im vergangenen Jahr gehörten die Titel mit einem Plus von rund 40 Prozent zu den stärksten Blue Chips.

(AWP/cash)