Für die Angriffe auf iranische Nuklearanlagen seien mehrere Szenarien im Gespräch gewesen. Fast alle hätten die Unterstützung des US-Militärs erfordert - um Israel vor Vergeltungsmassnahmen des Irans zu schützen, aber auch um den Erfolg der Pläne sicherzustellen. Schliesslich sei ein Plan für einen Bombenangriff erarbeitet worden, der dem Bericht zufolge Anfang Mai beginnen und mehr als eine Woche dauern sollte.

Hintergrund sind Befürchtungen, die Islamische Republik könnte nach Atomwaffen streben. Teheran dementiert das.

Skepsis innerhalb Trumps Regierung

Die israelische Regierung habe damit gerechnet, dass Trump die Pläne unterstützen würde, hiess es weiter. Doch mehrere Mitglieder der US-Regierung seien skeptisch gewesen, darunter Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard, die vor einem grösseren Konflikt mit dem Iran gewarnt habe. Auch Verteidigungsminister Pete Hegseth und Vizepräsident JD Vance hätten Zweifel gehabt.

Trump habe Netanjahu schliesslich seine Entscheidung gegen einen Angriff bei einem Treffen am 7. April im Oval Office mitgeteilt. Bei einer Pressekonferenz im Anschluss kündigte Trump Gespräche zwischen den USA und dem Iran an. Wie schon zuvor drohte er aber mit militärischen Konsequenzen, falls Teheran einem neuen Abkommen zur Begrenzung seines Atomprogramms nicht zustimmen sollte.

Israel äussert sich nicht

Eine Sprecherin von Netanjahu sagte auf Anfrage, ob es eine Reaktion auf den Bericht der «New York Times» geben werde: «Im Moment nicht.»

In seiner ersten Amtszeit war Trump 2018 einseitig aus dem Wiener Atompakt ausgestiegen, der Irans Nuklearprogramm einschränken und im Gegenzug Sanktionen aufheben sollte. Danach hielt sich auch Teheran nicht mehr an die Auflagen des Abkommens. Israels Regierung drohte wiederholt mit der Bombardierung iranischer Nuklearanlagen./alz/DP/mis

(AWP)