In den fünf Handelstagen bis 21. Juni seien aus dem Tech-Sektor zwei Milliarden Dollar abgezogen worden, so viel wie seit zehn Wochen nicht, merkt BofA-Stratege Michael Hartnett unter Verweis auf EPFR-Global-Daten an. Der Nasdaq-100-Index hat in diesem Jahr 38 Prozent zugelegt und steuert auf das beste Halbjahr seit den letzten sechs Monaten 1999 zu. Damals rückte der technologielastige Index um 61 Prozent vor, nach einem Plus von 26 Prozent im ersten Halbjahr.
Die Rally an der Wall Street ist in dieser Woche ins Stocken geraten. US-Notenbankchef Jerome Powell erklärte, zur Eindämmung der Inflation könnten weitere Zinserhöhungen nötig sein. Zuletzt hatte der Aktienmarkt von der Hoffnung auf ein baldiges Ende der geldpolitischen Straffung profitiert.
Für das US-Börsenbarometer S&P 500 sehen Hartnett und sein Team bis zum Labor Day im September ein maximales Aufwärtspotenzial von 100 bis 150 Punkten, bei einem Abwärtsrisiko von 300 Punkten. Er räumte jedoch ein, dass das Anlageverhalten der Masse und das hohe Anlegervertrauen nicht unbedingt ein Hindernis für weitere Kursgewinne seien.
Hartnett hatte den Börsenausverkauf 2022 korrekt vorhergesagt. In diesem Jahr lag er mit seinen Bärenwarnungen bislang jedoch falsch. In dieser Woche konstatierte bereits Chris Harvey, Chef der Aktienstrategie bei Wells Fargo Securities, der Markt erinnere an den Techboom der Jahre 1999 und 2000. Dieser sei erst mit der Straffung der Geldpolitik unter die Räder geraten.
Marko Kolanovic von JPMorgan Chase sieht die US-Börsen einem turbulenten zweiten Halbjahr entgegengehen.
(Bloomberg)
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Seit bald 2 Jahren steckt die Börse mehr oder weniger fest. Solange die Zinsen steigen wird wenig ändern, Panik ist nicht angebracht, genauso wenig wie hohe Renditen in nächster Zeit nicht zu erwarten sind. Gute Dividendentitel bringen dennoch einen fairen Ertrag. Noch sind wir nicht bei über 5%, dann räumt es im Bereich Immobilien...