Im Gesamtjahr 2024 ging der Umsatz vorläufigen Berechnungen zufolge im Jahresvergleich um 5,5 Prozent auf knapp 1,16 Milliarden Euro zurück, wie das im SDax notierte Unternehmen im hessischen Maintal mitteilte. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag mit 92,3 Millionen Euro gut 5 Prozent unter dem Vorjahreswert, die entsprechende Marge blieb mit 8,0 Prozent stabil. Das war allerdings mehr operativer Gewinn, als Analysten zuvor erwartet hatten.

Nach Einschätzung von Analyst Marc-Rene Tonn vom Analysehaus Warburg Research liegt der Umsatz des Spezialisten für Verbindungstechnik hingegen unter der Konsensschätzung. Vor allem in den Regionen Europa, Naher Osten und Afrika sowie Asien-Pazifik seien die Erlöse stark zurückgegangen. Gleichzeitig habe sich die Profitabilität im vierten Quartal 2024 in Relation zu vor zwei Jahren verbessert. Für Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank entsprachen Umsatz und bereinigte operative Ergebnismarge (Ebit) sowohl den jüngst veröffentlichten Zielen des Autozulieferers als auch den Markterwartungen.

«Zur Schärfung unseres Profils und zur Realisierung unserer Wachstumsziele wollen wir die globalen Aktivitäten im Bereich Wassermanagement verkaufen», bekräftigte Vorstandschef Guido Grandi den bereits im November angekündigten Schritt. Norma hatte sich ab 2012 durch Zukäufe ein Standbein in der Be- und Entwässerungstechnik aufgebaut. Kunden kommen hier etwa aus der Landwirtschaft, aber auch aus anderen Bereichen wie dem Hochwasserschutz.

Im Gegenzug werde das Unternehmen alles tun, um seine Marktposition besonders im Industriegeschäft organisch und durch Zukäufe gezielt auszubauen, sagte der Manager weiter. Der Unternehmenschef sieht in dem Bereich früheren Aussagen zufolge ein Margenpotenzial von 15 Prozent. In den kommenden Monaten werde der Konzern den Verkaufsprozess sowie seine Wachstumsinitiativen konsequent fortführen, fügte Grandi hinzu.

Derweil will der Konzern nach dem Erlass über 25 Prozent Zoll auf Stahlimporte in die USA die Situation in den nächsten Tagen und Wochen genau beobachten. Norma Group habe 2018, als es ähnliche Zölle gegeben habe, einen deutlichen Preiseffekt bemerkt, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. Aufgrund der Strafzölle sei die Nachfrage nach amerikanischem Stahl gestiegen und dieser knapper und massiv teurer geworden. Norma Group stelle Verbindungslösungen für Kunden in den USA grösstenteils in Amerika her und beziehe Rohstoffe wie Stahl für seine amerikanischen Werke vornehmlich von Lieferanten in den USA. Welche direkten oder indirekten Auswirkungen die aktuelle Entwicklung habe, sei im Detail noch nicht abzusehen. Das Unternehmen macht eigenen Angaben zufolge etwa 45 Prozent des Umsatzes in der Region Amerika.

Das Unternehmen legt die detaillierten Zahlen mit dem Nettoergebnis sowie den Ausblick für das laufende Jahr am 31. März vor./mne/tav/stk

(AWP)