Q1 2025
(in Mio USD)              AWP-Konsens  Q1 2024  

Geschäftsertrag adj.        11'385     11'960
Gewinn vor Steuern adj.      2'392      2'617
Gewinn vor Steuern           1'759      2'376
Konzernergebnis              1'304      1'755

PRO MEMORIA:

Der Entscheid zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS ist bereits zwei Jahre her. Laut Ermotti hat die Grossbank 2024 alle wichtigen Meilensteine erreicht und das Integrationsrisiko deutlich verringert, wie er Anfang Februar bei der Publikation der Jahreszahlen sagte. Per Ende 2024 senkte die kombinierte Bank etwa ihre Kosten um 7,5 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu 2022. Damit wurden schon 60 Prozent der bis Ende 2026 angepeilten Einsparungen von 13 Milliarden eingebucht. Und der Abbau der Abwicklungseinheit mit jenen Geschäftsbereichen, aus denen die Bank aussteigen will, verlief laut UBS bisher ebenfalls schneller als geplant.

Der Konzern wies Ende 2024 knapp 109'000 Vollzeitstellen aus, nachdem die UBS und die Credit Suisse vor der Übernahme zusammen etwa 120'000 Mitarbeiter beschäftigt hatten. Der grosse Stellenabbau im Zuge der Restrukturierung steht allerdings erst noch an. In der Schweiz soll es früheren Angaben zufolge zu insgesamt 3000 Entlassungen kommen.

KAPITALRÜCKFÜHRUNG: Die UBS plant, im ersten Halbjahr 2025 Aktien im Wert von 1 Milliarde Dollar unter dem bestehenden Aktienrückkaufprogramm 2024 zurückzukaufen. Im zweiten Halbjahr will sie Aktien im Wert von weiteren bis zu 2 Milliarden unter einem neuen Aktienrückkaufprogramm 2025 erwerben. Anfang Februar hatte Ermotti für das laufende Jahr Aktienkäufe über bis zu rund 3 Milliarden Dollar angekündigt. Ab 2026 soll dann wieder das Niveau von vor der CS-Übernahme erreicht werden.

Wegen der laufenden Diskussion über eine mögliche Verschärfung der Eigenkapitalanforderungen ist der Umfang der Rückkäufe 2025 noch unsicher. Sie seien zum Teil davon abhängig, dass die in der Schweiz geltenden Eigenmittelanforderungen «nicht unmittelbar und wesentlich ändern», hatte es von der UBS geheissen. Das heisst also: Die 1 Milliarde Dollar Aktienrückkäufe im ersten Halbjahr sind sicher. Die bis zu 2 Milliarden im zweiten Semester hat die Bank abhängig von den Ergebnissen der politischen Diskussion gemacht.

Im aktuell laufenden Rückkaufprogramm wurden bis dato Aktien im Wert von rund 1,5 Milliarden Franken zurückgekauft, davon knapp 0,9 Milliarden 2024 und knapp 0,6 Milliarden Franken 2025. Insgesamt waren es gut 53 Millionen Aktien zu einem Durchschnittspreis von 27,33 Franken.

RECHTSFÄLLE: Ein immer noch grosser offener Rechtsfall ist der Steuerprozess in Frankreich. Das oberste Gericht des Nachbarlandes hat das Verfahren im November 2023 zurück zur Vorinstanz geschickt. An der grundsätzlichen Verurteilung der UBS wegen rechtswidriger Kundenanwerbung und schwerer Geldwäscherei hielt der Kassationshof allerdings fest. Die UBS habe zwischen 2004 und 2012 illegal um reiche Franzosen geworben und die Kunden dazu bewegen wollen, Schwarzgeldkonten in der Schweiz zu eröffnen. Neu verhandelt werden müssen allerdings die Strafzahlungen und die zivilrechtlichen Schadenersatzzahlungen.

Die Vorinstanz hatte die UBS im Dezember 2021 zu einer Zahlung von insgesamt gut 1,8 Milliarden Euro verdonnert. Darin enthalten ist eine Busse in der Höhe von 3,75 Millionen, die Einziehung von 1 Milliarde Euro und eine zivilrechtliche Schadenersatzzahlung von 800 Millionen. Die UBS hatte dagegen Rekurs eingelegt und für den Fall 1,1 Milliarden Euro zurückgestellt. Wann der neue Prozess beginnen wird, ist unklar.

Ausstehend sind darüber hinaus ausserdem Klagen von ehemaligen CS-Kleinaktionären im Zusammenhang mit der Übernahme durch die UBS und dem damals gezahlten Kaufpreis. Und auch die vollständige Abschreibung der CS-AT1-Anleihen im Zuge der Not-Übernahme - angeordnet durch die Finma - könnte noch rechtlichen Ärger bringen.

AKTIENKURS: Die UBS-Aktie hatte nach einem mässigem 2024 (+6,3 Prozent) im neuen Jahr einen Raketenstart an den Tag gelegt und stieg bis zum 4. Februar auf ein Jahreshoch bei 32,88 Franken (+19 Prozent) - so teuer waren sie seit der grossen Finanzkrise nicht mehr. Daraufhin fiel die Aktie mit den Turbulenzen im Zuge der US-Zollankündigungen Anfang April bis auf 20,66 Franken (-25 Prozent). Seither hat sie sich auf knapp 25 Franken erholt (Stand Montag 12.30 Uhr). Damit steht sie im laufenden Jahr immer noch rund 10 Prozent im Minus.

Website: www.ubs.com

an/ys

(AWP)