Q1 2025 (in Mio Fr.) AWP-Konsens Q1 2024 Umsatz 676 618 - EMEA 283 258 - Nordamerika 186 178 - Asien/Pazifik 153 131 - Lateinamerika 53 51 (in Prozent) Org. Wachstum 9,7 17,5
FOKUS: Straumann dürfte auch im ersten Quartal den Umsatz weiter gesteigert haben. Wie aber bereits in den zurückliegenden Quartalen 2024 dürften die regionalen Unterschiede dabei teilweise sehr deutlich ausfallen. Während das Nordamerika-Geschäft weiterhin gebremst wachsen dürfte, erwarten die Experten einen erneut klaren Anstieg der Einnahmen in Asien/Pazifik.
Wie JPMorgan in einem aktuellen Kommentar zu den anstehenden Zahlen schreibt, sei das Management im Vorfeld der Quartalszahlen etwas vorsichtiger mit Blick auf das US-Geschäft geworden. Es sei am Ende eine Frage des Lagers, ob man zu den Bullen oder Bären gehöre, so der zuständige Experte weiter.
Er gehe davon aus, dass das Management bei der Vorlage der Zahlen generell auf die erhöhte Volatilität hinweisen werde, die mit der US-Politik einhergehe. Die Unsicherheit über den weiteren politischen Kurs dürfte sich auf die Patientennachfrage auswirken, heisst es ähnlich bei Morgan Stanley.
ZIELE: Mitte Februar lautete die Prognose für das Gesamtjahr 2025: organisches Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich. Auf Gewinnebene richtet Straumann die Prognose am operativen Kerngewinn (Core EBIT) aus, der um Posten wie etwa Abschreibungen aus Kaufpreisallokation, Wertminderungen, Restrukturierungskosten etc. bereinigt ist. Hier peilt das Unternehmen eine Marge an, die 30 bis 60 Basispunkte über dem 2024er Wert von 26,7 Prozent zu liegen kommen soll.
Getragen werden dürfte das Wachstum auch im laufenden Jahr durch die Region Asien/Pazifik, hatte sich CEO Guillaume Daniellot zuversichtlich gezeigt. Sie dürfte 2025 erneut zweistellig beim Umsatz wachsen. Allerdings dürfte das Plus eher aus dem vierten Quartal (+19 Prozent) nahe kommen, als den 33 Prozent für das gesamte vergangenen Geschäftsjahr.
Auch mit dem Wachstum in Nordamerika zeigte sich der CEO zufrieden. «Wir sind stärker als der Markt gewachsen», betonte der Manager seinerzeit im Gespräch mit AWP. So hatten einige Konkurrenten von einem rückläufigen Geschäft in den ersten Monaten geredet. Straumann dagegen hat laut dem CEO eine gewisse Nachfragedynamik seit Jahresbeginn verzeichnet. Daher zeigt sich der CEO denn auch zuversichtlich, dass Straumann in der Region im laufenden Jahr besser abschneiden werde.
Die neue US-Regierung und deren Zollpolitik bereitet Daniellot unterdessen wenig Sorge. Straumann verfüge über Produktionskapazitäten in den USA, so dass der Konzern von möglichen Zöllen nicht wirklich betroffen sein dürfte. Generell gelte es abzuwarten, was aus den vielen Ankündigungen der vergangenen Wochen am Ende umgesetzt werde.
PRO MEMORIA: Für Überraschung sorgte kurz nach der Zahlenvorlage der überraschende Abgang der Finanzchefin Yang Xu. Aber der Konzern hat sehr schnell eine Nachfolgerin gefunden: Isabelle Adelt tritt den Posten zum 01. Juli an und wird dann auch gleich Mitglied der Geschäftsleitung. Die gebürtige Deutsche stösst von der börsenkotierten Fuchs Group zu Straumann.
AKTIENKURS: Die Aktien von Straumann haben im bisherigen Jahresverlauf einen Rückgang um beinahe 11 Prozent verzeichnet. Damit schneiden sie deutlich schlechter ab als der Gesamtmarkt gemessen am SPI mit einem Plus von rund 5 Prozent. Bereits im letzten Jahr entwickelten sich die Papiere unterdurchschnittlich.
Website: www.straumann.com
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(AWP)